Nachtgedanken

Bild von Alf Glocker
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In der kalten, der schneegrauen Nacht,
da ragen die schwarzen Äste so nackt,
als hätten sie ein seltsames Feuer entfacht,
das, in einem verschlüsselten Akt,
nach unseren Seelen im Dunkeln greift.

Alles liegt bleich und verschwenderisch da,
als sei der Friede ein weißes Präsent.
Er scheint so harmlos, verführerisch nah,
wie man ihn ansonsten nicht grade kennt,
weil er verstohlen, im Untergrund, reift.

Nimm diese Lüge in Glückseligkeit an.
Du weißt nicht, wie lange der Eindruck hält
und frage nicht mehr, wo die Panik begann,
die dich ergriffen hat; die Erde verfällt -
denn Schneeblindheit hat sie eingeseift!

Verrate dich nicht für diese geistige Glut,
die manchmal noch so unscheinbar brennt.
Du weißt doch, dir fehlt jeglicher Mut.
Du lebst von dir selber völlig getrennt,
denn deine Mauern sind längst geschleift!

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Kommentare

20. Jan 2017

Der Text ist geschliffen - nicht geschleift:
Kunst, die reif im Bild auch greift!

LG Axel

20. Jan 2017

Vielen Dank lieber Axel

LG Alf