Wir sehen das Licht der brennenden Sonne,
die fliehenden Strahlen sehen wir nicht.
Wir sehen den Glanz gestorbener Sterne,
die fliehenden Strahlen sterben doch nicht.
Wir sehen fast nichts vom Wunder des Weltalls,
vom Rätsel der Ferne, vom Schweigen, das spricht.
Wir glauben, man sagt uns, es gab einen Anfang,
es gibt ihn, den Schöpfer mit Gutheit und Macht.
***
Wir sehen das Licht beleuchteter Städte,
das Dunkel des Elends sehen wir nicht.
Wir steigern den Glanz verstorbener Größen,
die glanzlose Menge kümmert uns nicht.
Wir glauben, wir sind der Erde Verwalter,
die übrigen Leben - ein Volk, das nicht spricht.
Wir sind, was wir sind: ein lebendes Unglück,
das langsam versinkt in lichtloser Nacht.
© Willi Grigor, 2020
Reflexionen und Gedanken
Kommentare
Wir sind ziemlich selten wir:
Sehr viel ich - und etwas ihr ...
LG Axel
Ein treffender Satz, Axel!
LG
WIlli
Das fühle ich auch, lieber Willi; wir sind "ein lebendes Unglück, das langsam versinkt in lichtloser Nacht" ..
liebe Grüße - Marie.
Ich fühle gleichzeitig auch, dass ich so etwas wie ein Spielverderber bin.
"Uns geht es doch gut in unseren Ländern".
Das stimmt - einerseits.
Ich wünsche Dir eine neue Woche mit ausreichend vielen frohen Gedanken.
Willi