Realitätsgerecht

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Mir träumte, ich sei ganz zufrieden,
bei all dem Wohlgefühl hinieden,
alles sei gut, man käm zurecht,
weil jeder ist, wie’s jeder möcht’.

Doch plötzlich – ich erinner mich –,
da wurde alles fürchterlich:
Da waren Fratzen um mich her
und ich erkannte gar nichts mehr –

ein Gruselfilm vom Haun und Stechen,
die Welt ging unter vor Gebrechen,
ein Bosch-Gemälde, sehr apart,
von seiner grauenvollsten Art,

und mittendrin ich, angekettet …
Ich wurde wach – und war gerettet
vor Wohlgefühl und Höllenqual!
Zurück im Leben, ganz normal!

Denn jeder hier betrügt doch jeden.
Hier kann man doppelzüngig reden,
Regierende bauen nur Scheiß,
doch das ist gut, weil’s jeder weiß!

Das kennt man schon, das ist nicht neu,
die bleiben sich doch weltweit treu …
auch Terror, Angst, Hunger und Krieg …
gewöhnlich … weil’s Gewohnheit blieb.

Man muss sich gar nicht umgewöhnen,
halt Alltag … voller Alltagsszenen …
Die Welt ist gut, denn sie ist schlecht.
Das ist realitätsgerecht.

© noé/2018

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Kommentare

25. Dez 2018

Sieht man die "Tagesschau", wird klar -
Dass Bosch ein Blümchen-Maler war ...

LG Axel

25. Dez 2018

Frohes Fest Noé '
Der Text ist OK.
Mit einem Freund aus Kindertagen stritt ich neulich . . .
er sagte: der Mensch ist schlecht.
Ich versuchte im zu erklären, dass ich ihm nicht zustimmen kann.
Ich : der Mensch hat Potenzial, gut und böse zu sein.
Sagst du, der Mensch ist schlecht , dann ist es so, als würdest du sagen,
diese Münze ist nur Zahl ...
Er wollte meiner Analogie nicht folgen.Dabbei war sie viel zu vereinfachend.
Wir sind eher eine Münze mit . . . mindestens hundert Seiten . . .
herzlich
ulli