Wenn nicht grad der Himmel weint

Bild von Alf Glocker
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Immer, wenn die Glocken „litten“,
ließest du dich lange bitten,
und du hast in vielen Schnörkeln
angefangen laut zu nörgeln –
doch ich habe dich verstanden.
Dabei kam ich mir abhanden
und abfüßen und abköpfen …
Womit wolltest du mich schröpfen?

Mit den wilden Träumereien?
Nein, dein Stöhnen, oder Schreien
hat mich nächstens aufgeschreckt,
aus dem Schlaf, in dich geweckt,
wo ich dann verloren ging –
sinnlich in den Seilen hing
und bisweilen Segel setzte,
die der Sturm der Nacht zerfetzte.

Du hast mir den Mut genommen,
mich einmal, naiv verschwommen,
auf die Erde zu verlagern,
dabei geistig abzumagern,
wie man einen Menschen braucht,
der, in seinen Wahn getaucht,
alles Weitere übersieht,
das ihn in den Abgrund zieht …

Indessen ist dein Abgrund krass –
brunnentief und voller Hass,
aus dem dann die Erotik steigt,
die bei dir stets zum Ekel neigt,
der, Gott alleine weiß warum,
mich besorgt macht, oder dumm –
was dir wiederum nicht passt …
vom grünen Zweig zum dürren Ast!

Nur am Sonntag bist du brav:
ein verlor’nes schwarzes Schaf,
dem ich dauernd helfen muss!
Doch Verkehr und ständig Kuss
sollen dann auch noch ergeben:
Es handelt sich hier um ein Leben,
das dir gefällig, nett erscheint …
wenn nicht grad der Himmel weint!

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Kommentare

01. Feb 2019

Der Himmel weint, der Leser nicht:
Denn stark geriet Dir Dein Gedicht!

LG Axel

02. Feb 2019

Mit Blindheit beschlagen,
geht wertvolle Zeit baden.

Liebe Grüße
Soléa

02. Feb 2019

so ist es liebe Soléa!!

Liebe Grüße
Alf