Eisige Zustände

Bild von Alf Glocker
Bibliothek

Alles friert jetzt Stein und Bein,
nur der Herr Äquator schämt
sich nicht, wohlig warm zu sein:
von Kältesorgen unverbrämt!

Jedermann will Mäntel schleppen,
deshalb reist man in das Eis –
alle Trottel, Riesendeppen:
denn ganz viele mögen‘s heiß!

Heiß, am schönen Flackerofen,
wo das Geld in Scheinen sprießt,
das, für jeden Superdoofen,
leistungslos ins Kraut ja schießt.

Und so stapeln sich die Wilden,
rücksichtslos an kalten Stellen –
führen Mord und Pein in Schilden,
womit sie arme Schlucker fällen.

Denn die Seelen tragen Trauer,
wo noch was zu holen scheint –
aber Schnee- und Regenschauer
merken sich nicht, wenn wer weint.

Veröffentlicht / Quelle: 
Auf anderen webs.

Interne Verweise

Kommentare

15. Dez 2019

Sehr gerne gelesen, nicht alles geglaubt.
Regt ungemein an - den Zeitgeist - und
das, was wir von ihm halten -
einmal auseinander zu nehmen.
HG Olaf

15. Dez 2019

Derartig gibt man sich gar gern -
Die Erde scheint ein kalter Stern ...

LG Axel

15. Dez 2019

So kalt, daß es so manchem graust
was hier so außer uns noch haust...

LG Alf

16. Dez 2019

Wo noch was zu holen ist, da wird bald schon nichts mehr sein:
aber das ist eh egal, es interessiert ja fast kein Schwein …

Liebe Grüße
Soléa

16. Dez 2019

Der Krug geht solange zum Brunnen
bis der Brunnen zerbricht!

Liebe Grüße
Alf