Sommerbilder

Bild von Annelie Kelch
Bibliothek

Auf der Sonnenspur mit dir -
die Liebe zu wilden Bäumen teilen

Den Lobgesang der Natur
hören und Ausschau halten
nach wahren Wundern

Auch die Distel ... blüht
wie jene Freude,
die aus der Schöpfung strömt

Die vernarbte Seele
im tapferen Herzen tragen
das Glück am Wegrand

nicht verachten und unter dem Staub
die kleine Traurigkeit liebhaben

Die Sonne ins Boot lassen
und dein Gesicht erkennen,
wenn es Nacht wird

Im Gesträuch den Sommerwind erwarten
seinen leisen Gesang,
der die roten Beeren zum Leben erweckt

Einfach soll mein Lied sein - und bleiben,
damit es jeder versteht

Interne Verweise

Kommentare

29. Jul 2017

Die "kleinen" Dinge sind ganz wichtig -
Dies beschreibt Dein Lied sehr tüchtig ...

LG Axel

29. Jul 2017

Dank, Axel, dir, für deinen Kommentar:
"Der kleine Herr Friedemann", - allerfeinste Novelle
von Thomas Mann noch immer "in" ist und stets wichtig war.
Auch: "Kleiner Mann, was nun?" von Fallada -
ein Buch, in das ich hin und wieder gerne sah.

LG Annelie

29. Jul 2017

Liebe Annelie, schon beim Lesen der ersten zwei Zeilen wusste ich: es wird wunderschön werden. Und das ist es. Wunderschön und sicher genauso verstanden ,wie du es meinst. Auch wenn man ein Werk nicht zerpflücken sollte, so sind es 2 Punkte, die mir persönlich besonders ins Herz gegangen sind:
(...)und unter dem Staub
die kleine Traurigkeit liebhaben
[eine wahre Kunst]

und
"Die Sonne ins Boot lassen
und dein Gesicht erkennen,
wenn es Nacht wird"

Das ist so wunderschön, ich habe so viele Bilder in mir aufsteigen. Bilder und Emotionen, die an diese inneren Bilder gekoppelt sind. Es gibt bald nichts Intimeres, als mit jemandem die Dunkelheit zu teilen. Und aus schemenhaften Zügen das geliebte Gesicht zu ergänzen.

Wunderschön!
Viele liebe Grüße
Anouk

29. Jul 2017

Liebe Anouk, herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar; das sind auch meine "Lieblingszeilen" in diesem Gedicht. Sie sind ganz spontan entstanden, ohne dass ich lange darüber nachdenken musste, stiegen aus der Seele wohl in mir hoch.

Ich wollte dir aber noch schreiben, dass Sylvia und Ted "Die Glasglocke" nicht in trauter Zweisamkeit geschrieben haben. Sylvia hat ca. 300 Gedichte geschrieben; in vielen hat sie den Holocaust thematisiert. Sie starb durch Gas - mit Absicht, um ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Holocaust zu setzen. "Die Glasglocke" ist ihr einziger Roman. Sie schrieb aber auch sehr viele Erzählungen. Ihr Gedichtband "Ariel" geht unter die Haut.

Liebe Grüße,
Annelie

30. Jul 2017

Liebe Annelie, der Sommer ist wie ein guter Freund
den ich gerne sehe, begrüße und ihm Einlass durch mein Fenster gewähr…
und Dein schönes Gedicht unterstreicht dies alles noch…

Liebe Grüße aus einem gewittrigen Marienthal
Soléa

30. Jul 2017

Danke, liebe Soléa, für deinen schönen Kommentar. Dieser Sommer ist außergewöhnlich launisch. Auch hier lag ein Gewitter im Anmarsch, das sich dann langsam verzogen hat. Momentan strahlt noch die Sonne ... aber wie lange - ein Ende scheint mir - erfahrungsgemäß, ist - leider Gottes - abzusehen.

Liebe Grüße nach Marienthal,
das Gewitter hat dich dort gewiss auch bereits verzogen,
Annelie

30. Jul 2017

Einfache Lieder können die besseren sein. Und das von dir bearbeitete Bild dazu ist wunderschön.

Lieb Grüße - Marie

30. Jul 2017

Liebe Marie, vielen Dank für deinen lobenden Kommentar. Ich habe vorhin, leider vergeblich, dein - in zweiter Linie - "Bergsteigergedicht" gesucht, um es noch einmal zu lesen und mir die Kommentare anzuschauen. Ich glaube, du hast es gelöscht, was schade ist. - Letztendlich ging es doch auch darum, dass es Leute gibt, die Berge über Leichen besteigen und dort dann auch noch ihren Müll hinterlassen, was ja wohl sehr zu denken gibt.

Liebe Grüße,
Annelie

30. Jul 2017

Wunderschön, liebe Annelie!!! Alles andere wurde ja schon vor mir ausführlich beschrieben.

LG Monika

31. Jul 2017

Herzlichen Dank, liebe Moni; es ist ja nur ein kleines Gedicht. - Stell dir nur mal die großen Romane dagegen vor - was für eine Arbeit darin steckt. Das können die meisten Menschen gar nicht ermessen. Die denken, Autoren schütteln sich ihre Werke aus dem Ärmel.
Aber auch ein gutes Gedicht braucht seine Zeit. Manchmal brauche ich eine Woche, bis ich mit einem Gedicht zufrieden bin. Und manchmal mache ich es gar durch zu viele Änderungen kaputt. Geht dir sicher auch oft so.

Liebe Grüße von
Kollegin A. zur Kollegin Monika und deren Assistentin Nube,
Annelie