Ich. Du. Wir. Ihr. Sie.

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Drei Meter vor dem Fels
mit geballten Fäusten
auf der dunklen Seite
mäandernd klagen
Fluchtwege suchen
und nicht finden.

Macht Angst.
Macht klein.
Macht stumm.
Macht blind.

Stolpersteine sehen.
Beiseite räumen.
Stillstand beenden.
Nun loslassen und
nicht mehr messen
mit zu kurzer Elle.

Nimm die Hand von den Augen.
Gib sie mir und schau hin.
Mai ist und nicht November.
Noch nicht trauern.

Lass dich vom Licht fluten.
Anlauf nehmen.
Weit, hoch springen.
Über alle Grenzen hinweg.
Du schaffst das.
Du bist so stark.

Nun junges Lied singen.
Dich einrichten
auf der hellen Seite.

Ich. Du. Wir. Ihr. Sie

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Kommentare

30. Mai 2017

Ein wunderbares Gedicht, Marie, das sehr viel Mut macht. Jeder sollte es so versuchen - und die Steine aus dem Weg räumen, die die Sicht auf das Leben verstellen. Möge es jedem gelingen.

Liebe Grüße,
Annelie

30. Mai 2017

Danke, liebe Annelie. Die Stimmung des Gedichts passt momentan sehr gut zu mir. Spring drüber, heißt die Devise. Das kennt la wohl jeder, gehört zum Leben ...
Liebe Grüße, Marie

30. Mai 2017

Liebe Marie, du schaffst es - und wenn du soweit bist, gib mir Bescheid, damit wir unser wundervolles Projekt verwirklichen können.

Liebe Grüße,
Annelie

30. Mai 2017

Danke, Annelie, so werden wir es halten.
Liebe Grüße, Marie

30. Mai 2017

So intensiv spüre ich den Kampf mit dem nahenden Verhängnis - "...mit geballten Fäusten auf der dunklen Seite". Ohnmacht und Verzweiflung finden die richtigen Worte. Und die befreien. Machen Mut. Schenken Zuversicht. "Du schaffst das. Du bist so stark." Dieser Ausklang bedeutet "Dich einrichten auf der hellen Seite." Ein wundervoller Text, der mich sehr beeindruckt.
LG Monika

30. Mai 2017

Darüber freue ich mich sehr, Monika.
Liebe Grüße, Marie

30. Mai 2017

"Nicht mehr messen mit zu kurzer Elle"
"Mai ist und nicht November"
"Dich einrichten auf der hellen Seite"

Das könnte ich auf ein Plakat schreiben und mir übers Bett hängen. Aber dann hätte ich dein tolles Werk zersplittet. Ich werde versuchen es als Ganzes im Kopf zu behalten und es mir immer wieder hervorrufen. Es ist ein sehr starkes Gedicht. Am Ende möchte man "ja!" schreien, ganz laut "ja" und Anlauf nehmen und mitten hinein ins Licht springen und dort bleiben, in dieses Kraft-Sphäre!
lG
Anouk

30. Mai 2017

Liebe Anouk, du, die du so wunderbar dichtest, schreibst mir solche Sätze - ganz große Freude, großer Dank.
Liebe Grüße, Marie