Wir wandern weiterhin auf Sicht

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Wir wandern weiterhin auf Sicht
auf unsrem Weg, so wie er ist,
denn sich verkriechen gibt es nicht,
wir bleiben trotzdem Optimist,

obwohl uns die Orkane schütteln,
obwohl der Hagel peitscht von vorn,
woll’n wir am Hoffen niemals rütteln,
uns hilft nur Liebe, nicht der Zorn,

wir suchen Licht, das bei uns bleibt,
auch in der Dunkelheit der Nacht,
das den Gesang des Graus vertreibt,
die Einsamkeit mit ihrer Macht,

wir fürchten nicht des Todes Grollen
und nicht die Macht der dunklen Schatten,
die Heiterkeit vernichten wollen,
die Lust am Leben, das wir hatten,

und nach nicht allzu langer Zeit
lässt uns die Seuche aus den Krallen,
das Leben, es hält Glück bereit,
wir werden um den Hals uns fallen,

am Horizont ein helles Glänzen,
aus Dunkelheit geh’n wir in’s Licht,
uns führt der Pfad zu neuen Grenzen,
das hoff’ ich’, doch ich weiß es nicht …

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Kommentare

10. Feb 2021

Das mit dem Hals - ich hoff es nicht:
Die Hals-Krause hat viel Gewicht ...

LG Axel

11. Feb 2021

An Krause hab ich nicht gedacht,
sie zu umhalsen wär’ gefährlich;
wer weiß, was die dann mit mir macht,
das unterlass ich lieber, ehrlich!

LG Marie

11. Feb 2021

Liebe Marie, deine hoffnungsvolle Zuversicht scheint unbeirrt. Das ist gut! Hoffnung ist nicht ganz so mein Ding, in Bezug dieser Pandemie, aber muss sie ja auch nicht. Es tun sich doch langsam Gräben auf. Alle die in systemrelevanten Berufen sind, in der Produktion oder zur Lebensmittelsparte gehören und auch die Menschen im Ruhestand, sind in "" entspannter als all die anderen, von denen vielen das Wasser bis zum Halse steht. Schüler und Student nicht zu vergessen. Hier in F ist die Rate der Selbstmordversuche bei den jungen Leuten seit Corona um 17 % gestiegen, ich kenne die Zahl nicht von D jedoch kann ich mir vorstellen, das auch sie in die Höhe gegangen ist. Die „Seuche“ wird uns viele Tote beklagen lassen und nicht nur wegen Corona selbst.

Viele liebe Grüße zu dir nach Hessen
Soléa

11. Feb 2021

Deine Bedenken und Sorgen in Punkto Pandemie teile ich, liebe Soléa. Weltweit steht den Menschen das Wasser bis zum Hals. Man schreibt sich die Lage dichtend schön, hofiert die Hoffnung, damit sich die Stimmung vorübergehend bessert. Mir hilft das jedenfalls manchmal. Außerdem kann man an die letzte weltweite Seuche, die spanische Grippe (Influenzavirus A/H1N1) nach dem ersten Weltkrieg zurück denken, an der einige meiner Vorfahren gestorben sind. Die Todeszahlen waren ungleich höher. Die Wirtschaft war sowieso am Boden. Man kannte weder Abstandsregeln noch schützte man sich durch Masken. Doch nach zwei Jahren war die Seuche vorbei – auch ohne Impfaktionen. So wird es auch jetzt kommen, denn die Wissenschaft hat seitdem riesige Fortschritte gemacht. Es werden andere Pandemien folgen, wir müssen lernen, damit umzugehen. Im Übrigen ist der drohende Klimakollaps die viel größere und letztlich tödlichere Gefahr. Schwierige Zeiten … Mitmenschlichkeit sollte jetzt einen hohen Stellenwert haben.

sei herzlich zurück gegrüßt - Marie

11. Feb 2021

Hoffnung ist ein zartes Tuch, das die bekümmerte Seele wiegt und trägt, Kraft schenkt, den nächsten Schritt zu gehen und die Gedanken ins Positive lenkt.
Es gilt sie zu bewahren und zu pflegen, wie Deine wundervollen Zeilen uns erzählen.
Vielen Dank dafür, liebe Marie. :)

Herzliche Grüße
Ella

11. Feb 2021

Ja, ein zartes Tuch, poetische Umschreibung, danke dafür. Hoffnung und Mut gibt auch, dass wir uns so austauschen. Ich sitze hier doch ziemlich einsam an meinem LT – und genieße das Lesen und Beantworten der wohltuenden Zuschriften. Sei herzlich zurück gegrüßt –

Marie

11. Feb 2021

Was wäre die Alternative zum "Wandern auf Sicht" zur Zeit...? Besser das Mögliche tun, Erkenntnisse nutzen ,Kräfte bündeln und vereinen. Mag den Optimismus , den
Deine Verse, ohne Gefahren zu verschleiern, ausstrahlen.
HG, liebe Marie. Ingeborg

11. Feb 2021

Da kann ich jedes Wort unterschreiben. Das Mögliche tun, Erkenntnisse nutzen, Kräfte bündeln und vereinen - besser kann man es nicht sagen, danke.

Herzliche Grüße zu Dir, liebe Ingeborg!
Marie

11. Feb 2021

Deine frohe Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube (Nicht von mir, aber gefühlt -von mir)
Dankeschön für dein optimistisch gestimmtes Gedicht. Es geht zu Herzen. Mehr sag ich nicht.
Bleib gesund zu jeder Stund !
HG Olaf

11. Feb 2021

Lieber Olaf, das Thema Seuche beherrscht grade mein Denken, und immer nur diffus schimpfen und kritisieren hilft wenig. Dann lieber ein wenig Hoffnung herbei schreiben, meine ich. Und – bleib auch Du gesund!!

HG Marie

11. Feb 2021

Wir hoffen ja alle, dass wir unter denjenigen sind, die die Seuche aus den Krallen lässt ...

12. Feb 2021

Danke, * noé *; man kann etwas dafür tun ... ich halte wirklich Abstand, auch zu den Enkeln; allein mit sich selbs zu sein ist ein Lernprozess, ein Zustand, der nicht nur Nachteile hat ...

LG

12. Feb 2021

Das Leben hält Glück bereit und der Pfad führt zu neuen Grenzen...Genau so hatte ich es gestern empfunden.

Während die eisige Kälte klirrte, schien die Sonne schon wieder mit aller Kraft und die verbliebenen Vögel im Garten übten ihre verlockenden Liebesmelodien.

Da schwingt Hoffnung mit.

12. Feb 2021

Sogar hier in Frankfurt zeigt der Winter seine schönen Seiten - Sonnenchein pur, und auf den Wiesen sind Ski Langläufer unterwegs, im Park wird gerodelt, das hebt die Stimmung, tut gut.

LG zu Dir