Wer kann schon sagen, was „vollkommen“ ist?
Hat nicht jeder irgendwo sein Defizit?
Irgendetwas, das er im Leben vermisst?
Wo er Leichen in seinen Kellern sieht?
Oder ein Unrecht, das ihn gewaltig stört –
das ihn wurmt, und das ihn ständig zernagt –
der Verlust von etwas, das ihm gehört –
eine Schuld, die ihn im Innersten plagt …
Wer kann schon sagen, sein Leben sei „rund“
und niemand hat je ihm ein Leides getan?
Welche der Seelen ist ganz gesund?
Wer fängt jeden Morgen voll Freude an?
Und doch lebt die Hoffnung in jedem fort,
die Hoffnung, die immer zuletzt erst stirbt,
des Menschen letztendlicher Rettungsort:
dass es doch wieder irgendwann besser wird.
© noé/2020
Kommentare
eines Tages wird alles gut - oder es brennt der Zylinerhut...
... bist du Influencer geworden? Ist das ein neuer Modetrend? Zylinerhut? ;o)))))
In puncto "Hausputz" glaub ich's kaum:
Der bleibt (m)ein schwacher Lebenstraum ...
LG Axel
Die Hoffnung sagt man stirbt zuletzt,
wohl einen langsam schönen Tod,
so vieles was uns auch entsetzt,
erbärmlich häufig nun die Not!
Und Ignoranten an der Zahl,
zu sehen ist es ja wohl nicht,
und nur negieren - keine Wahl,
fatal nunmehr, selbst im Gedicht!
Jeden Tag und immer wieder die Menschen, die einem an allen möglichen Orten begegnen, maskentragend schön unter der Nase....
Wer will schon GLÜCKLICH bis ans LEBENSENDE leben ?
Solche Dinge wird es nur im MÄRCHEN geben.
HG Olaf
Ich rede nicht vom Glücklichsein,
von Zufriedenheit allein.
Ewiges Glück gibt es sowieso nicht und würde sich im Laufe der Zeit auch wohl "abnutzen".
Aber nach Zufriedenheit darf man - denke ich - streben.
Dank für deinen Kommentar, Olaf (und für die anderen, liebe Freunde, und die Likes ebenso!).