Die Hoffnung lässt sich nicht vernichten …

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Die junge Pracht der Lenzkulisse
ahnt nichts von dem, was ich vermisse;
es ist gewiss das Händehalten,
den Tag gemeinsam zu gestalten,

es ist die Wärme des sich Spürens,
die Zärtlichkeit des sich Berührens,
das nachts sich aneinander wärmen
und leise von Vergangnem schwärmen,

der Himmel glänzt unschuldig blau,
die Sonne strahlt, als gäb’s kein’ Gau,
als wär’ die Erde nicht schwer krank;
sinnierend sitz ich auf der Bank

vor meinem Haus und fühle nach,
die Lustgefühle – liegen brach,
bin in mir selbst nun eingeschlossen,
hab manche Träne schon vergossen,

wann kommt sie nur, die große Wende,
wann hat das Einsamsein ein Ende,
wann kann ich wieder Pläne machen,
euch treffen, miteinander lachen …

die Fragezeichen häufen sich,
so scheint es, oder täusch ich mich;
ein inn’res Stimmchen ruft – Geduld,
schieb nun auf niemanden die Schuld,

nimm’s hin als einen Teil des Lebens,
nach Sinn zu suchen ist vergebens,
der Mut, er kommt dir nicht abhanden,
du hast schon Schlimm’res überstanden,

den großen Krieg mit Hunger, Not,
mit Bomben, Trümmern, so viel Tod;
vor langer Zeit als Kind allein
fern meiner Nächsten schlaflos sein;

lasst uns es richtig nun gewichten -
die Hoffnung lässt sich nicht vernichten,
die Zuversicht auf neues Glück -
vertraut! – sie ist schon bald zurück …

aufgeschrieben am 17. 3. 21

Interne Verweise

Kommentare

17. Mär 2021

Die ZuVERSicht, sie spricht:
Stark, schön - aus dem Gedicht!

LG Axel

19. Mär 2021

Die ZUVERSICHT kann man trainieren –
die HOFFNUNG darf man nie verlieren …

LG Marie

18. Mär 2021

Dein schönes Gedicht, liebe Marie, es spricht mich sehr an und ich kann mich in vielem wiederfinden. Die Jugend, die noch nicht viel erlebt hat, durchs Alter bedingt, wird weniger Erinnerung an schlechte und schwierige Zeiten haben, sie können kaum vergleichen, die laufen seit einem Jahr gegen die Wand. Ich hoffe das sich bald für uns alle, vor allem auch für die dritte Generation Perspektiven finden, damit Hoffnung nicht nur ein Wort ist und bleibt.

Sei herzlich gegrüßt
Soléa

19. Mär 2021

Immer, wenn ich aufhöre, zu hoffen, bin ich in Gefahr, depressiv zu werden; damit ist niemandem geholfen. So geht es wohl vielen Menschen. Deshalb komme ich immer wieder auf die Zuversicht zurück, auch dann, wenn die Lage wie zurzeit - nicht nur durch die Seuchenkrise, viel mehr noch wegen des drohenden Klimakollapses – ziemlich hoffnungslos erscheint. Ich fühle sehr mit den Heranwachsenden der dritten Generation, habe selbst zwei Enkel; sie sind harte Zeiten mit Verzicht nicht gewöhnt und leiden besonders unter der momentanen Perspektivlosigkeit. Also, was bleibt? Lass uns hoffen!!! Für die gesamte Menschheit – „auf dass sie endlich klug werde“ …

Sei sehr herzlich zurück gegrüßt, liebe Soléa

18. Mär 2021

Ich hoffe mit Dir liebe Marie, wir alle!!!

Liebe Grüße
Uschi

19. Mär 2021

Ja, liebe Uschi, weiter einzeln und gemeinsam hoffen – und handeln – und darüber reden, schreiben, dichten …

Ich grüße Dich herzlich zurück.- Marie

18. Mär 2021

Ein Gedicht, nachdenklich und berührend, liebe Marie, dass nicht nur von Zuversicht und Hoffnung schreibt, sondern diese auch in die Herzen "pflanzt", unaufdringlich, zweifelsfrei. Und das tut einfach gut in dieser unsicheren Zeit.
LG Ingeborg

19. Mär 2021

Danke für Deine lieben und klugen Worte, Ingeborg; wenn mein einfach gereimtes Gedicht nachdenklich stimmt, hat es seinen Zweck erfüllt. Wir alle sind hungrig auf Worte des Trostes in dieser schweren Zeit, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Nicht abstürzen – tapfer bleiben, durchhalten, auf das Licht am Ende der Tunnels hoffen - sei die Devise …

Liebe Grüße zu Dir
Marie

18. Mär 2021

Im Jahr 2022 werden wir der "guten und alten Zeit 2020/2021" nachtrauern ! Warum ? Weil wir bescheuert sind.
Wie schön, dass deine herrlichen Gedanken durch Corona nicht negativ beeinflusst werden.
HG Olaf

19. Mär 2021

Wenn wir im Jahr 22 der guten alten Zeit von 20/21 nachtrauern würden, hieße das ja, es kommt noch schlimmer … DAS wollen wir alle auf keinen Fall hoffen. Aber ich weiß ja, Du meinst es ironisch, so habe ich es auch verstanden, lieber Olaf.

HG - Marie