Falls es hart auf hart kommt.

Bild von Kerim Mallée
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Die Nacht ist ein Vogel mit schwarzen Flügeln.
Ich frage mich, was er da oben sieht?
Die Watte der Wolken
ist nicht geeignet als Bett.
Trotzdem würde ich so gerne fliegen!
Oder meinetwegen fallen.
Meine ganze Existenz
würde ich am liebsten hergeben,
für das kurze Leben eines Kometen.
Denn hier unten ist man so verloren
und alles ist unüberschaubar.
Meine Trümmerhäuser aus Worten,
haben kein Fundament.
Leer sehen die Straßen noch länger aus.
Man sieht nicht, 
was an ihrem Ende liegt.
Ist da Licht, 
irgendwo hinter dem Purpur des Horizonts?
Ich habe soviel versucht,
doch bin immer wieder gescheitert.
Ich habe soviel angefangen, 
doch nichts beendet.
Dabei bin ich schon so viele Schritte gelaufen,
aber nie vom Fleck gekommen,
immer im Orbit eines unbewohnten Planeten,
irgendwo zwischen Hitler und Chaplin.
Mit einem Lächeln hab ich
„Es ist alles in Ordnung.“
gesagt.
In der Stille hörte ich das Echo meiner Worte
und bereute meine kleine Lüge.
Für diese Reise ist alles gepackt.
Vicodin gegen den Schmerz,
Amphetamine gegen die Albträume,
Zigaretten gegen den Stress
und eine Flasche Wein,
falls es hart auf hart kommt.

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