Der Vasall

Bild von Wera Goldman
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Zwischen deinen schwalbenflügel - schwarz
zuckenden Augenbrauen
liegt, Herrin, meine Zuversicht
und mein ganzes Anvertrauen.
Zwischen deine weißen Finger,
Hände, deine hohlen,
hab ich Ruhm und Recht,
und Reich und mein Heer befohlen.
Herrin!
Ungenannte Länder will ich deinem Namen beugen,
und des Erdrunds fernster Ränder mach ich,
deine Macht zu zeugen.
Deine Fahne werd ich - hei -
auf die höchsten Höhen hissen.
Kein Tor einer stolzen Stadt
soll dein Königswappen missen.
Alle Schätze unsrer Welt
soll´n auf deinem Hof sich häufen.
In Fluten Goldes
werden wir die Nacht ersäufen,
die strahlendsten Steine den Bergen enthüllen,
dem Meere blasse Perlen, Korallen,
deine Arme zu füllen.
Baden sollst du
in fließenden Schleierseiden,
und schimmernd Marmor und Erz
soll´n deinen Thron umkleiden.
Paläste werde ich erbau´n.
Aquädukte, Thermen,
tausender Tiere Haut erjagen,
deinen Winter zu erwärmen.
Bunte Sklaven, Wohlgerüche,
selt´ne Zauberpflanzen,
fünfzig schöne Schwerterknaben
anführ´n, abends
vor dir tanzen.
Königin,
oh, schenk mir deine Gnade,
gib ein Lächeln, reich mir deine Gunst,
Kaiserin!
Die Flamme deines Auges
brennt dir meinen Dienst zur Brunst.
Herrliche,
wie hast du mich beraubt.
Du,
setze mir den Fuß aufs Haupt.