Rezension zu Timo Brandt

Bild von Uwe Kraus
Bibliothek

Timo Brandt – Ab hier nur Schriften, Gedichte - Aphaia Verlag

Timo Brandt ist vielen artifiziellen wie auch konservativen Lyrikern der Jetztzeit als Rezensent bekannt. Einst schrieb er mir zu meinen pathischen Gedichten, sie seien zu übervoll mit philosophischen wie auch multiplizierenden Eindrücken behaftet.
Er hatte recht!
Nun, da er sich scheute, mich zu besprechen, will ich ihm gerne meine Rezension zu seinem Band schreiben.
Das Gedicht vom 23. erschlägt den Leser, nicht auf schlechte Weise … aber hier geht es mir wie ihm mit meiner Lyrik. Es sind Fetzen von Eindrücken, vielleicht auch Träumen. Er schreibt von Charles Dickens' Geburtstag, verwindet es überbordernd mit einem heißen Tag im Park, lässt einen Schlüssel kämmen, bringt Bilder seiner sehr belesenen Seele hervor.
Es ist ein Teppich, der an manchen Punkten geflickt wird, aber auch zertreten. Ich will sagen, dass er seinen Träumen freien Lauf lässt, aber auch manchmal erratisch wirkend sich hier zum Teil verläuft …
Er sucht den Schlüssel, vielleicht für seine Poesie.
Wie heißt es bei „Pink Floyd“:
„You lock the door and trow away the key there is someone in my head but it’s not me …“
Ich will nicht sagen, er habe den Schlüssel verloren, er findet ihn für sich selbst irgendwie, aber nicht für mich …
Ich mag Gedichte, in denen klare Aussagen fassbar sind … Ich hatte selbst Gedichte geschrieben, wie wenn ich im Rausch wäre ... er ist in sich in einem Rausch … Mir gefällt, was er schreibt, von der Melodie, bleibe aber wie ein Unwissender, denn Philosphie ist ein Unwissen .. ein Paradoxon.

Man muss seine schlangenartigen Fährten lesen, um zum Paradoxen während des Lesens zu gelangen.
Das hier ist keine Kritik! Ich danke Timo Brandt für seine Weltsicht … hoffe auch auf klarere Strukturen, denn wenn er sich fängt und den Schlüssel findet, kann er ein ganz Großer werden … Liebe Grüße an Herrn Brandt, mit Hoffen auf sein Wohlgefallen!

© Uwe Kraus, den 10.07.2019

Interne Verweise