Plötzliche Erinnerungen an keine Zukunft

Bild von Alf Glocker
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„Die hier angebotenen Ickwaren sind einwandfrei, aber vom Umtausch – besonders nach Gebrauch – völlig ausgeschlossen“, steht auf dem Schild des Sklavenmarktes ORKAN MATSCHO, in Dödelhausen bei Usseldor (früher Fusseldorf), wo, im dortigen Dialekt, neuerdings einfach kein F mehr ausgesprochen werden kann, nein, dar! Nachdem, bei der letzten Ritualschlachtung einer überaus erotischen Ziege, ein minderjähriger Massenschlauer laut durch die Zähne pi (pfiff), gilt es dort als unschicklich das F in jedweder Orm anzuwenden. Außerdem ist jeder Bürger verplichtet, so gut er kann, sämtliche Begriwe bis zur Unkenntlichkeit zu verunstalten.

In der Gaststätte „Zum wilden Turban“ dürfen, ab jetzt gleich, nur noch Bauchtänze zelebriert werden. Uß, Po, Bein, Arm, Hals und Überkop-Verrenkungen dürfen dabei nicht mehr Verwendung finden, damit etwa anwesende Eunuchen nicht ins Schwindeln geraten. So manches Mal haben sie schon – wie erst vor 10 Minuten bekannt gegeben wurde – im Hinblick auf ihr Geschlecht geschwindelt, um überhaupt eingelassen zu werden … und dabei vertragen sie gar keine Ickwaren! Der örtliche Schlimmam bittet um etwas mehr Rücksicht auf unsere bevorzugten Mitbürger!

Im Badehaus herrscht Hochbetrieb! Seit die neuen Ickwaren eingetrowen sind können nicht genug Eintrittskarten gedruckt werden. Jeder möchte eine spezielle Ickbegleitung im Badehaus genießen und dabei einmal nicht an Ritualschlachtungen von Paarhufern denken. Aufgrund der Schwemme, mehr oder minder jähriger „Dienst“-Mägdchen, auf dem Markt Orkan Matschos, sind, die sonst so praktischen Ziegen, völlig aus der Mode gekommen. Nicht einmal optisch können sie mit der frischen Ware aus Dorwenbus an der Uschel konkurrieren, geschweige denn was ihre eingebläuten Kunstfertigkeiten anbetrifft.

Nun stehen sie alle Schlange: Mustaka Myllensack, Abdella Trampelsüd, Mohahamment Güllenschwarz, seine 12 Söhne, und so mancher angesehene Neubürger unserer Stadt. Alle wollen ins Badehaus und die Lieferung von O. Matscho begutachten, respektive benutzen. Sogar von weither kommen sie angefahren … in der Luxuslimosünde, wie auch im Asselkarren – die Entgeisterung kennt keine Grenzen, im Vergleich zum jeweiligen IQ. Alle Kasten und Kisten sind vertreten! Selbstverständlich muss, vor Eintritt in das Etablissement, wenigstens die vorgeschriebene Etikette der Ußwaschung vorgenommen werden …

Es ist nicht erwünscht, daß sich die begehrten Ickwaren, schon vor dem eigentlichen Gebrauch, meterweit übergeben müssen. Man hat sogar schon mit dem Gedanken gespielt ihnen zunächst die Augen zu verbinden, damit sie nicht sehen können, ob sich die Körperbehaarung der schlangestehenden Anwärter nicht schon der höherer Primaten nähert, oder einer von ihnen über ein derart martialisches Gebiss verfügt, daß eines der Geschöpfe mit dem Verlust des Gesichtes durch Küssen rechnen muss. Es soll so viel Rücksicht geübt werden wie irgendmöglich, was ja nicht geht.

Denn der Kodex zum Gebrauch bisher unberührter und später auch berührter Ickwaren schreibt deutlich vor, daß eine Ickware ihrem (derzeitigen) Herrn voller A-mut, nein B-mut, nein C-mut, oder richtig „Demut“ zuerst in die Augen zu schauen habe, bevor sie (1000mal berührt, 1000mal iss was passiert) dann pseudokeusch den Blick zu senken habe, damit er sich nicht womöglich auch noch schämen müsste. Der Kodex umfasst natürlich noch viel mehr Punkte, auf die wir jetzt aber nicht weiter eingehen wollen … das würde dann doch zu unappetitlich werden …

Erwähnen wir lieber, was mit den im Badehaus nicht zur höheren Verwendung gekommenen Ickwaren geschieht. Ihnen steht die größte aller Ehrungen bevor: Sie steigen zur Bine auf … zur Konkubine! Ihrer wird sich ein ganz besonders lebensfroher Tierann annehmen, um den Willen einer Gottheit an ihnen zu vollziehen, deren Angebot man einfach nicht ablehnen darf. Sie müssen gebläht sein! Im Namen der allnichtgegenwärtigen Gottheit (wie sie heißt und warum man sie überhaupt anbetet, soll hier ebenfalls unerwähnt bleiben) dürfen sie dann die Sprösslinge von duvtenden Ziegenhirten austragen.

Das jedenfalls hat man ihnen erzählt und sie haben sich, bereits auf der Anreise in Ketten, sehr darauf gefreut. Nichts würde ihrem zarten Wesen mehr entgegenkommen, als sich für den Willen einer Gottheit zu opern der vor allem Orkanmatschos und Ziegenhirten bevorzugt, da sie eines Tages ins Paradies kommen werden – aber nur, wenn sie besonders fleißig in der Produktion von diversen Sprösslingen waren. Auf die schüchterne Anfrage aus den Reihen der neuen Warenlieferung aus Dorwenbus (Busendorf) an der Uschel, was denn nun „Rauenrechte“ seien, von denen sie gehört hätten, wurde ihnen olgendes erklärt: schlagischlagi, peitschipeitschi … Austhiebchen!

Sonst geschah nichts. Denn allzu viel Prügel würden die Ickwaren ja nur verunstalten, womit man nichts mehr damit veranstalten könnte – auch das steht ja bekanntlich im Kotdex, den jeder gelesen haben sollte, bevor er ans Icken, oder die Haltung von Ickwaren in größeren Mengen denkt. Wenn schon der Tierschutz für Ziegen – augrund massiver Proteste von Seiten der Matschorkane – stark eingeschränkt werden musste, dann wollte man wenigstens im Umgang mit Ickwarengeschöpfchen nicht großzügiger sein. Der Kodex, wie auch der Podex finden und fanden das jederzeit angemessen … nein nicht angemessen … sie fanden und finden es unbedingt ERORDERLICH!

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Kommentare

07. Jun 2018

Rauenrechte braucht keine Sau!
(Es gibt ja "Raunächte" - genau ...)

LG Axel