Der Freundlichkeitsreport

Bild von Alf Glocker
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Was macht ein Unternehmen, das z. B. „Staat“ heißt, und in dem die Mörder überhandnehmen? Richtig – es beauftragt Werbefirmen! Warum? Na, weil die Nichtmörder beruhigt werden müssen! Es gibt ja auch noch andere Namen mit der Vorsilbe „Nicht“. Nichtraucher, um nur einen davon zu nennen, wobei „Nicht“ immer einen Normalzustand bezeichnet … „Nichtsüchtig", „Nichtkrank", „Nichtdumm" usw.

Wenn aber die Normalen, also die „Nicht“, in die Unterzahl kommen, dann sind ja praktisch die ohne „Nicht“ die Normalen. Und weil man die mit dem „Nicht“ nicht gleich umbringen kann, obwohl das ja längst inoffiziell legal ist, beruhigt man sie halt.
Und wie? Nun, man filmt z. B. Mörder, wie sie als Tierpfleger oder Kindergärtner arbeiten und dabei möglichst hingebungsvoll aussehen.

Man zeigt Scheusale, wie sie eine „Nicht“-Braut innig küssen und auf diese Weise den Anschein erwecken, sie würden sie später auf Händen tragen. Es gilt, die neuen Machthaber, die ohne das „Nicht“, besonders vorteilhaft und, wenn möglich, sogar in besonders lustigen Szenen zu zeigen, respektive darzustellen, denn nur so können die Opfer, die mit dem „Nicht“ am leichtesten beruhigt und später auch zur Schlachtbank geführt werden.

Dabei müssen die ohne „Nicht“ zunächst geschickt so tun, als würden sie nicht rauchen, als würden sie nicht morden … das bringt die Nichtraucher in den dringenden Verdacht, heimlich eben doch zu rauchen oder zu morden. Und auf einmal erscheinen sie brandgefährlich, als Mordskerle, die zwar vorgeben, gar nicht zu wissen, wie man raucht oder mordet, trotzdem aber unberechenbar sind.

Doch das erscheint in dem nunmehr neu erzeugten Licht nicht mehr verlogen – weil doch schließlich jeder raucht und mordet, auch wenn er es nicht zugibt, oder gar behauptet, nicht gläubig zu sein! Ein ganz besonderer Effekt bei der Sache liegt, bei näherer Betrachtung, deutlich auf der Hand: Leute ohne „Nicht“ können erheblich mehr als Leute mit „Nicht“.

Sie können z. B. rauchen, müssen aber nicht, sie müssen z. B. morden, brauchen es aber nicht unbedingt zu tun, wenn sie nicht wollen. Daß sie meistens doch wollen, ist eine andere Geschichte, die nichts mit der Theorie, sondern ausschließlich mit der Praxis zu tun hat – und die gilt es ja gerade zu reformieren! Wir müssen einfach in der Zukunft verstärkt darauf achten, daß, aus Gründen der allgemeinen Gleichheit, niemand mehr vorkommt, der die Vorsilbe „Nicht“ für sich in Anspruch nimmt.

Nichtraucher, Nichtmörder, Nichtgläubige, sind einfach unerwünscht! So einfach ist das – man muss es halt einfach nur doppelt nehmen. Normal – „Nicht“ = erwünscht, begabt, zukunftsträchtig! Und so sind letztlich die unerwünschten Exemplare, die ohne dem „Nicht“, immer die idealere Besetzung für Werbefilme, für Partnerschaften, für Ehrungen und Belehrungen.

Also – befreit euch vom „Nicht“ und seid … nein, das ist leider alles vergeblich, denn aus einem geborenen „Nicht“ wird nicht plötzlich über Nacht ein Ohne-„Nicht“. Deshalb ist aber noch nicht alles verloren. Leute ohne „Nicht“ können ohne Leute mit „Nicht“ gar nicht zurechtkommen. Wen sollten sie dann verpesten, krankmachen, bedrohen, ausrotten?? Eine Welt ohne die „Nichts“ ist nur schwer vorstellbar!

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Kommentare

12. Mai 2018

Am Anfang war das "Nicht" -
Drum hat es viel Gewicht ...

LG Axel

14. Mai 2018

Wir nehmen auch Nichts ab-
das Nichts folgt uns ins Grab!

LG Alf