Schneckengründe

Bild von Alf Glocker
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Schwarze Philosophen, rote Erfinder und gelbe Dichter geben, zusammen mit dem blauen Himmel, ein buntes Bild ab. Wenn da noch die grüne Au dazukommt, dann sind nur noch ein paar Wölkchen so weiß, wie der Schnee von gestern, der nicht liegen bleibt, weil er heute, im Krieg, gefallen ist. Wir gedenken seiner in Demut, Amut, Bemut und Cemut.

Violette Dunstkreise bilden einen undefinierbar schön- unschönen, aber durchaus kurzweiligen Regenbogen, in den die Polit-Astrologen des Grauens hineininterpretieren dürfen, was ihnen gerade einfällt ...

Grau ist alle, Theorie ist schade – wenn jedoch die ganzen Vögel der Welt einen Tsunami bilden mit ihren Flügelschlägen, dann lacht jeder Esel im Affenstall. Rosafarbene Schweinchen haben Höchstkonjunktur und gestreifte Elefanten trampeln im Knast auf den Anlagen herum – auf den Alarm-Anlagen!

Achtung: Die Feuerwehr kommt, um Brände zu legen. Das Wasser dafür ist schon ausgegeben: Die Destillerien der Welt haben Tag und Nacht durchgearbeitet – jedem sein Trostbesäufnis! Koma ist angestrebt! Das bringt es auf den Punkt: Jeder zieht seinen ganz persönlichen Schlussstrich unter die gefälschte Bilanz seiner Epoche und macht den ewigen Frieden mit Vampiren und Vampiretten, damit auch die Quotenregelung stimmt!

Das Unterste wird zum Oberst – das ist die Generallösung! Was ausgemärzt werden kann wird in den April geschickt. Dort dämmert es benebelt, in transparenten Schwaden mit dunklen Seelenflecken, einem Zustand entgegen, der einmalig ist, weil er nicht wiederholt werden kann.

So gehen wir schillernden Zeiten entgegen: Die Räuber nehmen überhand und Fuß, alles generiert sich re, also retour ... und ganz hinten, dort, wo der Horizont sein sollte, etabliert sich etwas, das wie ein Tellerrand aussieht. Es liegt unheimlich nahe. Aber das macht überhaupt nichts, denn der Teller ist ja leer. Was sollte denn auch schon drin sein, angesichts dieser irdischen Farbenpracht, die vor nichts zurückschreckt – nicht einmal vor sich selbst!

Die Spinnernetze sind ausgeworfen! Die Parolen angestimmt, die Wahlen angezettelt, die Sterne untergegangen! Wer wird uns heimleuchten? Laterne, Laterne, du bist in weiter Ferne, dich trägt ein Zwerg aus Schlummerland, dann sind wir außer Rand und Band – wo hatten wir nur den Verstand? Wenn es dunkel ist, wenn es dunkel ist, dann finden wir die Wahrheit nicht ... aber wir folgen den Schleimspuren!

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Kommentare

12. Sep 2016

Ein starker Text, voll Witz und Kraft -
Dazu dies Bild ist meisterhaft!

LG Axel

13. Sep 2016

Unfassbar schaurig und zum Kugeln witzig. Ein Feuerwerk der Phantasie. Wortkaskaden wirbeln durch den Text, ergänzt durch ein Bild, auf dem ich den letzten Menschen zu erblicken glaube. Hier formen Wortkunst und bildende Kunst eine wunderbare Symbiose.
LG Monika

14. Sep 2016

Vielen Dank liebe Monika - auf einer anderen Webseite hat der Text Abscheu erregt...kaum zu fassen!

LG Alf

16. Sep 2016

Da kann man dann nur sagen: Ein "Schelm", wer Böses dabei denkt! Wer weiß, was dieser in sich selbst erkannt hat?
Ich kann ein Fehl in ihm entdecken (dem Text natürlich)!

16. Sep 2016

Wer sich so etwas einfallen lässt hat entweder eine Windung zu viel oder zu wenig ;-) ..... Klasse

LG Micha

16. Sep 2016

danke dir michel!

und: harharr - das hat meine mutter auch immer gesagt

LG an alle
Alf

17. Sep 2016

Hallo, lieber Waldeck,

ja, die Seite kann ich Dir schon sagen - es bedarf aber einige Erklärungen dazu...
wenn wir das privat abklären können...

ansonsten bedanke ich mich!

LG Alf