Frei von Panik? - Warum Vertrauen so wichtig wäre?

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Kann ich frei von Panik bleiben, wenn tagtäglich ein Bombardement an Informationen auf mich herniederprasselt?

So geschieht es derzeit. Es geschieht, weil mich, weil uns ein Virus bedroht, über dessen Verbreitungs- und Tötungsarithmetik, wie es scheint, niemand so recht Kenntnis besitzt. Auch, und das trifft besonders schmerzlich, gerade die Wissenschaft nicht.

Die Wissenschaft, oft in vielerlei Hinsicht verteufelt oder zumindest nicht als das Maß der Dinge verstanden und geschmäht, wird ad hoc als der fehlende rettende Anker empfunden.

Wie einfach und die Gemüter erregend ist es doch, in Zeiten verlässlicher Sicherheit, über den Sinn von Impfungen zu streiten. Plötzlich jedoch wünschen sich auch viele jener, die Impfungen aus den unterschiedlichsten Motiven heraus ablehnen oder sie zumindest nicht dem Platzet des Staates unterworfen haben wollen, wirkungsvollen Schutz, auch Impfstoffe.

Kann ich noch einen klaren, überlegten Gedanken fassen?

Es könnte und würde mir wahrscheinlich leichter fallen, wenn ich den Eindruck gewänne, das Eingangs erwähnte Bombardement wäre irgendwie strukturiert, wäre dem logischen Denken zugeneigt, wäre weniger auf Panik angelegt, würde den Eindruck kontrollierter Handlung wiederspiegeln, würde mir glauben machen, die richtigen Personen seien mit dem Management der Situation betraut.

So frage ich mich, wie viele Spezials und Extras es bei ARD und ZDF noch braucht, in denen im Wesentlichen wiedergekaut wird, was kurz davor bereits in Tagesschau und Heute
gesendet wurde. Es wird also keine oder kaum neue und wichtige Information vermittelt, sondern, so mein Fazit, fahrlässig die ohnehin um sich greifende Panik weiter angeheizt.

Vielleicht wäre es besser, den Sinn und Zweck solcher Extras auf das Vertrauen der Bevölkerung zu richten.

Wiedersprechende Anordnungen oder Empfehlungen, unzureichende Vorsorge in Krankenhäusern an Dingen wie Schutzkleidung für das Personal, unkoordiniertes Verhalten innerhalb der politischen Gemeinschaft, ja sogar innerhalb des eigenen Staates Deutschland, verhindern dies.

Wie kann es sein, frage ich mich exemplarisch, wenn es richtig ist, Großveranstaltungen auszusetzen, dass eine Stadt, ein Verein, in eigener Machtvollkommenheit entscheiden kann, wie im Beispiel des Fußballspieles Leipzig gegen Tottenham am Dienstag dieser Woche geschehen, dieses Ereignis, ungeachtet der ausdrücklichen Empfehlung des Bundes Gesundheitsministeriums, es nicht zu tun, trotzdem im vollbesetzten Stadion abzuhalten.

Dies schafft kein Vertrauen!