Rauchwolke

Bild von Anita Zöhrer
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Eine Rauchwolke ließ ich aufsteigen, ich legte meinen Kopf in den Nacken und genoss seit langem wieder mein Leben. Hätte ich geahnt, wie gut es mir dabei ergehen würde, hätte ich schon früher damit angefangen. Nie wieder wollte ich auf die Meinungen der anderen hören, die mir nur den Spaß verderben wollten.

Sogar für dich war ich interessant geworden, immer wieder scheitest du herein. Noch mehr hätte ich dir zu bieten gehabt, als das, wofür du mich bezahltest, aber du wolltest ja nicht. Selbst schuld warst du und dumm genug ich, statt dir den ersten Schritt zu tun.

Du warst vergeben und brachtest deine Angebetete sogar ab und zu mit zu mir, aber es störte mich nicht. Wer war ich denn, dass ich mich von dieser Schlampe einschüchtern ließ? Ich wollte dich für mich und was ich wollte, bekam ich in der Regel auch.

Wir betranken und bekifften uns. Dass du nicht mehr ganz bei Verstand warst, kam mir sehr entgegen. Wie benommen lagst du auf meiner Couch und ich legte mich zu dir. Ein leichtes Spiel hatte ich mit dir, aber ich hätte es mir genauso gut auch sparen können. Du zwar einer meiner besten und treusten Kunden, im Bett jedoch eine Niete, der größte Versager, der mir jemals begegnet war. Was deine Freundin an dir fand, war mir unerklärlich, aber sie konnte dich gerne haben. Ich selbst war mir zu schade für einen Typen wie dich. Und wieder ließ ich eine Rauchwolke aufsteigen.

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