Vanitas

Bild von Zoray
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In der Tintenpost entgrenztes Fallen auch das
Streuobst kündigt im Zurückgelassen sein von
längst vergessenen Geweihen im Gewissen
noch unendlicherer Röte jener just Gegangenen

In blätterweiten Federbetten dämmern wir
Am Haareshorizont dahin entdecken keine
Sicht verstrichen punkten traumgeschärfte
Sichelgleiche kleine Büschelpfeile voller Absicht

Im Verhangenen dem weißblassgrauen Rost
der Tage abgebrannter Abenddämmerwärme
geistert abgerissen kriechend jene Gänsekälte
bis in den herbstzeitlosen Schlummertod

Komm, oh komm, umfang auch Kältearme
Seiten Wände – Körpervolles Nähewiegen
so verwehen jene Endzeitlöcher wie die
Schlusskontrakte eines jüngst Geschiedenen

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Kommentare

04. Sep 2018

Ein rätselhaftes Prosagedicht, das mich inspiriert; Vanitas, die Eitelkeit? die Lüge, Nichtigkeit? Allein das Wort weckt starke Bilder in mir, Schädel, Sanduhr, die fließende Zeit, das Vergehen, Sterben, die Endlichkeit …

liebe Grüße
Marie

04. Sep 2018

Was du bloß immer treibst und wie du einen verunsichert,
y Wonne!

04. Sep 2018

Manchmal ist es der Versuch, Barockgedichte in die Gegenwart zu versetzen, gesellschaftlich anzupassen und gleichzeitig naturnah zu bleiben... LG Yvonne