HERBSTABEND
Aus den Wiesen schweben Schleier,
Nebellieder; Abendrauch
hüllt die Weide ein am Weiher,
wo der letzte Silberreiher
wird zum Bild in sanftem Hauch.
So wie zart getuschte Zeichen
in der Ferne Baumkonturen.
Kronen jener Buchen, Eichen,
die bis in den Himmel reichen
über grünen, feuchten Fluren.
Leicht im Abendlicht verschwimmen
sie in goldner Sonnenglut,
die sich rötet im Verglimmen.
Und es schweigen laute Stimmen;
stille wird der Wald und ruht.
© / Ingrid Herta Drewing, Herbstabend, geschrieben 2009, veröffentlicht 2016
Veröffentlicht / Quelle:
Ingrid Herta Drewing, HERBSTLIEDER, S.41, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-7418-1853-0
Kommentare
Sehr schön, sehr poetisch -
genau passend für Lesen wollen.
Und zum freuen.
LG Uwe
Danke, lieber Uwe Röder!
L.G. Ingrid
Liebe Ingrid, dein Gedicht ist wundervoll und sehr dicht in seine Atmosphäre.
Besonders bemerkenswert aus meiner persönlichen Sicht: Selten las ich eine derart schöne letzte Strophe!
LG
Anouk
Lieben Dank! Es freut mich, dass Dir mein Gedicht zusagt.
L.G.
Ingrid