Auf Freiersfüßen

Bild von Alf Glocker
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Zauberhafte Schauerwesen
dringen in mein Seelenleben –
sie sind aus Schnee und Regentropfen.
Sie lassen mich vom Wahn genesen,
wollen mich zum Nichts erheben,
indem sie ans Gewissen klopfen …

Und ein Mond aus gelben Blüten
steht am roten Firmament –
leuchtet er als ein Fanal?
Will er alle Einsicht hüten,
weist er auf ein Sakrament?
Nein, er ist ein Lichtkanal!

Durch die Zeit entfacht Vulkan
seine Feuer, um zu schmieden,
und sein schwerer Hammer kracht,
formt die Worte „Zahn um Zahn“ –
doch die Menschen sind verschieden,
meistens gar wie Tag und Nacht!

Fauler Nebelschleier wabert
aus dem Staatsgebot zur Stille,
welches sich hypnotisch gibt!
Dämlich wird dahergelabert …
Tödlich wirkt, auf Geist und Wille,
das Gedächtnis, frisch gesiebt!

Auch im Schneefall liegt Vergessen –
eines, das wir froh begrüßen.
Ein ganz wunderbarer Reigen schenkt,
uns, nach menschlichem Ermessen,
was mit verschlankten Freiersfüßen
in die Tageseinfalt lenkt!

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Kommentare

22. Jan 2020

Tageseinfalt, x dreihundertfünfundsechzig:
das läppert sich, wird unermesslich …!

Liebe Grüße
Soléa

22. Jan 2020

Nicht einfältig gewesen:
Daher ganz gern gelesen!

LG Axel

22. Jan 2020

Großes Gedicht!
LG Uww

22. Jan 2020

Ein großartiges Gedicht, das melodisch schwingt.
HG Olaf

23. Jan 2020

Oh - ich bedanke mich herzlich, liebe Freunde!

LG Alf