Alt - und froh!

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Raureif sammelt sich in den Haaren
- dabei bin ich noch nicht kalt.
Wie das ist, so mit den Jahren,
wird man unmerklich doch alt.

Dem Aug' jedoch scheint es nur so,
denn innen bleib' ich jung und froh.

Nein, noch knirscht's nicht im Gebälk,
auch kann ich noch Treppen steigen.
Ich glaub', auch nicht müd' und welk
wird ein Spiegelbild mich zeigen.

Aber mein Kalender droht:
"Weit ist's nicht, das Abendrot..."

Ich lass' mich nicht ins Bockshorn jagen,
leb' mein Leben Tag für Tag,
und ich stelle mich den Fragen,
die das Leben bringen mag.

Tot ist der, den man vergisst.
Ich hoff', dass das noch ferne ist!

© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin

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Kommentare

28. Feb 2015

Wer so beseelt und schwungvoll schreibt -
Ganz sicher jung - noch lange bleibt!
LG Axel

28. Feb 2015

Ich hoff', "noch lange" wie auch "jung"
und dass die Zeit vergisst den Sprung!

01. Mär 2015

wir bleiben stark, wir bleiben jung,
wir pflegen unsern alten Schwung!
Alf

01. Mär 2015

Den Rauhreif hab ich ungeniert
schnell fortgejagt - ich bin blondiert ;)

Der alte Spruch ist wahr: Man ist so alt, wie man sich fühlt.
Ich selbst bin dahingehend großen Schwankungen unterlegen ...
Viele Grüße,
Cori

01. Mär 2015

Wenn "Rauhreif" noch sein "h" "behaltet",
dann ist nicht nur das Wort "veraltet"... ;o))