Reisende

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Hast du jemals genug von dem Selbstbetrug,
dich in Zweisamkeit nach der Ferne zu sehnen
und in Einsamkeit nach dem Fluss der Tränen,

die du niemals geweint? Ist kein Widerspruch,
selbst, wenn es so scheint, sagst du mir, und
ich glaube dir; einsam bist auch du oft im Trubel,

und wenn du allein bist, dann fehlt dir der Jubel,
rufst du, und ich höre dir zu; Gewissheit bei der
Suche nach Licht und der Klarheit gibt es nicht,

wie es scheint, sind wir da in Gedanken vereint,
nur wenig zählt Wille - beim Suchen nach Fülle,
nach der Schönheit der Stille; da ist nicht nur die

eine Wahrheit, das sage ich dir und wünsche mir
Glück, doch wenn er da ist, der Augenblick, dann
kann ich ihn nicht halten und auch nicht gestalten;

ich denke zurück, wie es anfangs war, das mit uns,
so verliebt und verspielt und warum es nicht hielt;
wir sitzen im Zug, der niemals anhält, ja, Reisende

sind wir in dieser Welt, auf dem Weg sind wir, ohne
Rast, ohne Ruh’, die Räder, sie rattern den Takt dazu,
so rollen wir weiter und suchen den Sinn, ich hock’

mittendrin, weiß auch nicht, wohin; froh sind wir
zu zweit durch die Jahre gereist auf der Suche nach
Einem, der die Richtung uns weist, dem wir danken

können für das, was wir hatten, für Jahre in Sonne,
für Jahre im Schatten; wir haben uns oft mit Grübeln
geschunden, Antworten haben wir selten gefunden,

nun ziehen die herbstlichen Stürme durchs Land
und das Ziel unsres Wanderns bleibt unbekannt;
wir haben vertraut - und sind nah uns geblieben

und suchen weiter den Sinn im Lieben, es ist nur
im Traum, dass wir leicht sind und schweben,
doch wir spüren, es ist ein Wunder, das Leben ...

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Kommentare

25. Apr 2019

Jene Suche macht schon Sinn -
Denn sie ist zumeist ein Gewinn ...

LG Axel

25. Apr 2019

Sich fragen nach
dem Sinn des Lebens –
ist nie vergebens …

LG Marie

25. Apr 2019

Liebe Marie, du bist halt weise, tief und das beeindruckt mich.
LG Uwe

25. Apr 2019

Danke, Uwe. Das Wunder des Lebens spüren und nicht verzweifeln, wenn und weil das Reisen mit Ungewissheiten gespickt ist, das meine ich; so scheint es auch bei Dir angekommen zu sein, darüber freue ich mich.

LG Marie

25. Apr 2019

Das Leben ist ein schneller Fluss,
Sein Name: Unbeständigkeit.
Alles ist flüchtig, Schmerz und Genuss
Und nur das Jetzt ist Wirklichkeit.

Ja, wir sind Reisende im Zug des Lebens,
Du sprichst davon in schönster Poesie.
Den Sinn im Lieben suchen, ist niemals vergebens,
Liebe ist Frieden, vergiss das nie. :)

Ganz liebe Grüße
Ella

26. Apr 2019

Die schönen Verse fließen Dir leicht "aus der Feder", liebe Ella, ich danke Dir dafür und grüße Dich herzlich -

Marie

27. Apr 2019

Das Leben ist ein Wunder und so oft wunderlich. Gut, liebe Marie, dass man es nehmen muss, wie es kommt. Würde man im Voraus Wissen was auf einen zurollt, würden die Worte „Hoffnung und Zuversicht“ vielleicht an Bedeutung verlieren.

Herzliche Grüße
Soléa

27. Apr 2019

Liebe Soléa, ja, man wundert sich oft, nimmt es aber, wie es kommt, etwas anderes bleibt uns nicht. Das Leben an sich aber - ist ein doch zweifelsfrei ein Wunder, etwas, das man nicht erklären, das man immer wieder auf's Neue bestaunen kann ...

herzliche Grüße zurück - Marie

27. Apr 2019

Ein Auftauchen im Versinken
Ohne Ertrinken
Stürme ermatten
Suche im Schatten
Woher und wohin
Im Lieben liegt Sinn...

- da kann ich nur zustimmen!
LG Yvonne

28. Apr 2019

Freude über Deine Zustimmung, liebe Yvonne ...

LG Marie