GOTT DONARS JOB- UND NAMENSWANDEL

Bild zeigt Volker C. Jacoby
von Volker C. Jacoby

Gott Donar schmiss als Hammerwerfer
die Hämmer immer weiter, schärfer,
ganz scharf an Wotans Haupt vorbei.
Dem galt's als Leibgefährderei.

„O Donar“, sprach er, „Muskelgott,
mich dünkt dies schier ein Mordkomplott!
Ich bitt' dich, lass den Hammer ruhn,
um ungefährlichres zu tun!

Dies Treiben schmäh' ich wie die Pest,
denn du scheinst mir nicht hammerfest
genug, so wie's dir selbst wohl scheint.
Glaub mir, es ist nicht bös gemeint!

Stell ein dein dräuend Eisennecken
und stell dich zu den Beinkraftrecken,
die - gut bewehrt mit kräftgem Schuh -
der Lederblase setzen zu.

Elf Kämpen kämpfen gegen elfe
des Abends oft bis nachts um zwölfe,
bis dann - vom Nordlicht hell umflutet -
der Schiri in die Lure tutet.

Gewonnen haben, die nicht rasten
und in des Feinds benetzten Kasten
nach brachialem Rumgerase
verstaun die harte Lederblase.“

Nach Wotans Wutwort ward drauf laufend,
schwer schweißausbrüchlich raufend, schnaufend,
ins Feindgehäus' geschossgenietet,
voll füßefeuernd eingeschmiedet.

Durch Donars Dribbelhämmerung
gab's Gegners Götterdämmerung!
O glorreicher „K.O. Walhall“,
du machtest alle andern all!

Die Mannschaft, der er zugeteilt,
sie hat durch ihn viel Ruhm ereilt!
Wie brüllte man oft lauthals „THOOOR!!!“,
obwohl er „Donar“ hieß zuvor.

Schwer fiel's ihm trotz der Eigenschaften
die Änderungen zu verkraften,
doch brachte er als Dauersieger
die Mannschaft in die erste Liga.

Gott Wotan sprach mit Lobesmiene:
„Oooh, dass er sooo mir weiter diene!
Oooh dien' mir weiter sooo, O-DIN !!!“
...So war's mit „Wotan“ auch dahin...

vc

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