Dostojewskis „Der Spieler“ damals wie heute hohe Aktualität
Fjodor Dostojewski lebte von 1821 bis 1881. Im Jahr 1844 begann er mit seiner schriftstellerischen Laufbahn, die ihm bis heute die Bekanntheit als einer der wichtigsten Autoren des Existenzialismus und des Expressionismus. Zu seinen Alleinstellungsmerkmalen gehören vorrangig das Erkennen und Widergeben der Tiefe an Gefühlen, Gedanken und Eigenarten seiner Buchcharaktere.

„Der Spieler“ von Dostojevski gehört zu den einzigen seiner Werke, der nicht als Feuilletonroman veröffentlicht wurde. Sein Buch wurde 1867 als Erstausgabe der Gesamtausgabe seiner Werke veröffentlicht. Zu den Besonderheiten gehört, dass der Inhalt autobiografische Züge beinhaltet. Damit greift Dostojewski auf seine schriftstellerischen Fähigkeiten und seine eigenen Erfahrungen als Spieler zurück. Aufgrund seiner Beobachtungsgabe befasst sich der Spieler Dostojewski schon damals intensiv mit im Nachhinein heute noch gültigen Problemen des Glücksspiels und der Glücksspielsucht.
Dies erfolgt am Beispiel seiner Leidenschaft für das klassische Roulette, dem damit verbundenen Risiko sowie Schicksal und der heute allgemeingültigen Psychologie des Glücksspiels. Für all jene, die sich für die Wirkungen und Folgen von Glücksspiel und für die präzise Erfassung der Psychologie des Menschen interessieren, sind Fjodor Dostojewski und „Der Spieler“ eine unverzichtbare Literaturempfehlung.
Inhalt und Zusammenfassung des Romans
In „Der Spieler“ von Dostojewski zeigt die Zusammenfassung, wie tiefgehend das Glücksspiel und die Glücksspielsucht schon damals die Handlungen der Menschen beeinflusst haben. Der Protagonist Alexej Iwanowitsch ist ein junger Lehrer, Spieler und Erzähler im Roman. Er hat sich in die Stieftochter eines Generals verliebt, die Polina Alexándrowna heißt. Sie liebt ihn anfangs nicht zurück und erweist sich von ihrem Charakter als auffallend manipulativ. Der General hat bei einem intriganten Franzosen Schulden. Er will diese im besten Fall mit dem Erbe abzahlen, um dann finanziell frei zu sein und um die Hand der gut betuchten Mademoiselle Blanche de Cominges anzuhalten.
Doch der Franzose und Blanche haben sich verbündet, wobei der Franzose ebenfalls einer Liebe zu Polina nicht abgeneigt ist. Die Erbtante reist in den Kurort Roulettenburg, rechnet mit ihrer Verwandtschaft ab und verspielt einen großen Teil ihres Vermögens. Während der General durch sein schwindendes einem Nervenzusammenbruch nahe ist, gesteht Polina Alexej nun ihre Liebe. Sie bringt Alexej dazu mit dem Spielen zu beginnen und mit dem möglichen Gewinn dem General auszuhelfen. Er erzielt Gewinne in Höhe der Schuld. Dostojewski schöpft bei „Der Spieler“ vom Inhalt aus seinen eigenen Erfahrungen und Empfindungen.
Eine Bestätigung dafür sind die tiefgründigen Details und Sichtweisen des Charakters Alexej. Dieser kann letztlich nicht mehr aufhören zu spielen. Dabei wird thematisiert, dass Aleksej Züge der Glücksspielsucht zeigt, die im Verlauf der weiterführenden Handlung immer deutlicher zum Vorschein treten. Nachdem er 100.000 Florins gewonnen hat, interessiert ihn kaum mehr etwas Anderes. Seine Polina verlässt ihn und geht zu Mr. Astley, einem englischen Zuckerfabrikant.
Alexej geht mit Mademoiselle nach Paris, in die Stadt der Liebe. Sie gibt alles aus und er kehrt als verarmter Mann zurück. Sobald er Geld verdient, geht er in die Spielbank und setzt es beim Roulette. Selbst das Liebesgeständnis von Polina kann ihn nicht mehr aus seiner Spielsucht erlösen. Der Spieler Dostojewski zeigt im Inhalt deutlich seine detaillierten, autobiografischen Erfahrungen.
- Alexej: junger Lehrer, der sich in Polina verliebt hat
- Polina: Stieftochter des Generals
- General: Stiefvater von Polina und in Mademoiselle Blanche verliebt, Schuldner bei einem Franzosen
- Mr. Astley: englischer Zuckerfabrikant und spätere Wahl von Polina
Dostojewski und die Casino-Erfahrung
Nachweislich hat Dostojewski selbst gespielt und Teile seines Vermögens verloren. Ihm wurde klar, dass er an einer Sucht leidet. Seine Glücksspielerlebnisse sammelte er in verschiedenen landbasierten Spielbanken in Baden-Baden, Bad Homburg und Wiesbaden. Sowohl Baden-Baden als auch Wiesbaden beanspruchen die literarische Bezeichnung der Rouletteburg auf Grundlage ihrer Glücksspielstätten. Wie reflektiert Dostojewski bezüglich seiner eigenen Handlungen und Suchttendenzen war, zeigt sich in der detailliert beschriebenen Psychologie des Spiels.
Sie kann nahezu wie eine Blaupause auf Spieldynamiken und Krankheitsbilder gelegt werden, die noch heutige Spielsüchtige aufweisen. Heutzutage konnten Lehren aus damals gezogen werden. Denn viele Schicksale folgten dem Autor und verloren nicht selten ihr Hab und Gut. Das ist auch ein Grund, warum auf einer modernen Glücksspielplattform, wie einem Ethereum Casino, auf die Bedeutung von verantwortungsvollem Spielen hingewiesen wird. Dass sich Dostojewski generell im Casino aufhielt, war in seiner Zeit keine Seltenheit für Männer seiner Karriere.
Nachdem seine ersten Veröffentlichungen zu Erfolgen wurden, reihte er sich ganz selbstverständlich in die gehobene Gesellschaft ein. Diese hielt sich im Alltag des 19. Jahrhunderts im der Spielbank auf, da es sich um einen gesellschaftlichen Treffpunkt handelte. Für Dostojewski kam noch dazu, dass er im Casino Literatur Inspirationen finden konnte. Vielleicht ist es dem Quell an Inspiration in Kombination mit der Jagd nach dem Glück geschuldet, dass er sich selbst darin verlor. Doch dadurch war es ihm möglich den Charakter Alexej mit so viel Leben zu füllen.
Jahr |
Ort |
Bedeutung |
1863 |
Baden-Baden |
Erste große Spielerfahrungen |
1865 |
Wiesbaden |
Vorlage für Szenen im Roman |
1876 |
Bad Homburg |
Weitere Verluste, Inspiration |
Tabelle: Dostojewski und Casinos im 19. Jahrhundert
Zentrale Themen und Interpretationen
Das Spiel mit dem Glück steht in enger Verbindung mit Hoffnung und dem Wunsch das Schicksal zu besiegen. Beim Glücksspiel gibt es nicht nur Höhen und Tiefen wie im wahren Leben, sondern auch eine ganze Bandbreite an verschiedenster Emotionen. Das Gleichnis “Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt”, fasst zusammen, was bei einem Besuch in einer landbasierten Spielbank oder in einem Online Casino erlebbar ist. Dabei ist es vor allem die Unbekannte, der Fakt, dass man nicht weiß und vorhersehen kann, ob man als Gewinner oder Verlierer vom Spieltisch oder Spielautomaten aufstehen wird.
Durch das Werk „Der Spieler“ zeigt die Dostojewski Interpretation des Glücksspiels, dass trotz dem Wandel der Gesellschaft, neuer Entwicklungen und Ordnungen der Mensch damals wie heute mit seinen Lastern, Süchten und damit verbundenen Gefahren zu tun hat. Aus diesem Grund ist das Werk auch heute noch so wichtig. Zeigt es doch die Psychologie des Spiels und wie sehr diese auf die Psyche des Spielers nach und nach einwirkt. Es wird gezeigt, wie aus einem guten Bürger, dem angehenden Lehrer, ein armer Mann wird, der nichts Besseres mehr als Lebensinhalt hat, als sein hart verdientes Geld in die Spielbank zu bringen.
Begriffe wie Leidenschaft für das Spielen und Glücksspielsucht sind heute aktueller denn je. Es zeigt heute noch auf, was die schwerwiegenden Folgen der Sucht sind und wie machtlos die Spieler ab einem bestimmten Punkt zu sein scheinen, um aus dem Sog des Spielens wieder selbst herauszukommen. Aufgrund der sehr guten Beobachtungsgabe in „Der Spieler“ von Dostojewski findet sich dadurch eine zeitliche Dokumentation von Strukturen, Denkmustern und Laster des Menschen.
Symbolik von Roulette und Zahlen
Die Wahl des Glücksspiels Roulette erfolgte durch Dostojewski nicht zufällig. Es kristallisiert sich heraus, dass es für die Zerstörungskraft des Glücksspiels im Allgemeinen steht. In der Casino Literatur stellt es zudem die menschliche Abhängigkeit dar, die mit dem nicht vorhersehbaren Ausgang der Spiele einher geht. Glücksritter werden jene Menschen genannt, die der Meinung sind, dass sie das nächste Mal mehr Erfolg haben werden, weil dann das Glück sicher wieder auf ihrer Seite sein wird.
Annahmen, die sich zu keinem Zeitpunkt von wissenschaftlicher Seite bestätigen lassen. Durch das Setzen auf Zahlen beim Roulette versucht man Kontrolle auszuüben, was man auch auf das Leben übertragen kann. Zahlen und Gewinne oder Verluste haben mit einem positiven Leben oder dem Sturz in den Abgrund zu tun. Dostojewski zeigt mit seinen psychologischen Einblicken die negativen Eigenschaften des Menschseins, wozu vor allem Geldgier und moralischer Verfall gehören.
Die Wahl von Roulette und der zum Spiel gehörenden Zahlen haben zudem in der Literatur eine tiefgehende Bedeutung. Denn Zahlen stehen wie die 7 oder 12 für die Vollständigkeit, die 3 für das Göttliche oder die 5 für die Liebe. In „Der Spieler“ sind es die ersten und mittleren zwölf Zahlen, sowie die sich wiederholenden Zahlenfolgen als Sinnbild der Verzweiflung des Spielers beim Glücksspiel die richtigen Zahlen zu treffen und dem Glück hinterher zu jagen.
Zitate aus „Der Spieler“ und ihre Bedeutung
In „Der Spieler“ von Dostojewski finden sich gleich mehrere Zitate, die auch heute noch Gültigkeit haben. Wie sie die Faszination des Menschen für das Glücksspiel, aber auch die menschlichen Schwächen auf den Punkt bringen, zeigt sich im Folgenden.
Fjodor Dostojewski „Der Spieler“ - Zitate:
● „Ich wollte nicht Geld, ich wollte nur spielen.“
Das Interesse des Spielers galt in dem Zusammenhang zu keinem Zeitpunkt dem möglichen Gewinn oder Streben nach dem Gewinnbetrag. Vielmehr lag sein Schwerpunkt in der Platzierung seiner Einsätze darin der unbedarften Freude des Spiels nachzugehen. Dadurch soll zum Ausdruck gebracht werden, dass man beim Spielen zu keinem Zeitpunkt monetäre Interessen verfolgt hat. Beim Antrieb des Spielens kann es sich um den Wunsch nach dem Spielen eines bestimmten Spiels, nach dem Ausleben von spielerischem Verhalten oder um das Überwinden einer Herausforderung handeln.
● „Der Mensch liebt das Risiko mehr als den sicheren Gewinn.“
Es verstärkt die menschliche Eigenschaft, eher auf Risiko zu gehen um theoretisch höhere Gewinne zu erzielen, anstelle sich mit kleineren, sicheren Gewinnen zufrieden zu geben. Hier finden sich die Themen Gier, Hoffnung und mitunter der Realitätsverlust im Fall von beginnendem oder bereits vorhandenem Suchtverhalten. Die Risikobereitschaft geht je nach Charaktertyp mit dem Wunsch nach dem Erreichen einer bestimmten Vision einher.
● „Alles hängt an der Kugel.“
Hierbei ist die Kugel des Roulettespiels gemeint, die in den Kessel geworfen wird und letztlich über Jubeln oder Verlust entscheidet. Damit steht die Kugel für das unerwartete Ereignis, das Leben und das Schicksal. Es kann auf alles angewendet werden, wo es um einen Kontrollverlust geht und die Unvorhersehbarkeit des Unbekannten hervorgehoben werden soll.
„Der Spieler“ im kulturellen und literarischen Kontext
Die Exaktheit in der Beobachtung des Menschen im Einzelnen sowie der Eigenschaften und Folgen der Sucht in Form von Spielsucht, sprechen dem Werk „Der Spieler“ eine europaweite Bedeutung zu. Es handelt sich genau genommen um einen wesentlichen und einen der ersten Beiträge Dostojewskis in dem Bereich des existentialistischen Denkens und der Abbildung der Psychologie des Spiels. Mit seiner Schreib- und Denkart sowie Beobachtungsgabe konnte er Schriftsteller wie Franz Kafka, Hermann Hesse und Albert Camus in deren Arbeiten beeinflussen. Weitere Fakten von Bedeutung ist die klare Gegenüberstellung des Menschen als Individuum und in der Gruppe in Verbindung mit der Gesellschaft.
In der Casino Literatur ist es fast beispiellos wie er mit seinem Werk die Komplexität der Emotionalität und Philosophie miteinander in Verbindung setzt und diese Blickwinkel bis heute Gültigkeit aufweisen. In der damaligen Zeit von Dostojewski war das Casino ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Damit war man zwangsläufig mit dem Glücksspiel und Suchtproblemen konfrontiert. Je nachdem, wie suchtempfänglich man ist, mal mehr, mal weniger. In der Biografie von Dostojewski zeigt sich, dass er zu den Menschen gehörte, die suchtgefährdet waren und dass letztlich an einer selbstdiagnostizierten Spielsucht litt.
Heute gehört das Spielen in der landbasierten Spielbank oder im Online Casino zum Entertainment-Programm. Ab und an treffen sich Gruppen in der Spielbank und gehen ganz selbstverständlich dem geselligen Aufeinandertreffen im Casino nach. Neben dem Verhalten der Menschen in der Spielbank blickt Dostojewski genau auf die Mechanismen der Spieltheorie, die erst 1921 ihre belegbaren Anfänge nahmen. Allein aus dieser Summe an Gründen ist „Der Spieler“ essenziell für die heutige und zukünftige Glücksspiel Literatur.
Warum „Der Spieler“ bis heute aktuell ist?
„Der Spieler“ von Dostojewski weist im Inhalt Themen auf, die in der heutigen Gesellschaft noch immer von Bedeutung sind. Dazu gehören die Spielsucht, sowie der Einfluss und der Verlauf des Schicksals im Laufe eines Menschenlebens. Weitere zeitlose Beschreibungen sind in der Casino-Atmosphäre zu finden, wobei sich die gesellschaftliche Bedeutung von damals bis heute gewandelt hat. Großen Wert legt Dostojewski auf die Formulierung seiner eigenen Erfahrungen und seiner Beobachtungsgabe. Was die menschlichen Schwächen und moralischen Entgleisungen angeht.
Die Spiel Metapher kann damals wie heute als Sinnbild des Lebens verstanden werden und bei Geldspielen auf die Gefahren hinweisen. Auch heute kann man aus der Psychologie des Spiels viele Lehren aus dem im Menschen tief verwurzelten Spieltrieb ziehen und diese in neue Spiele, Glücksspielplattformen oder Suchtpräventionen im Rahmen von verantwortungsbewusstem Spielen ziehen. Das Werk „Der Spieler“ von Dostojewski und die Interpretation sind daher heute wie auch zukünftig ein wichtiger Bestandteil des europäischen Glücksspiels und Spielsucht Literatur.