Corona Total War: Angriff der Mutanten

Bild von Q.A. Juyub
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Liebe Bravbürger und Gefolgsleute - Details hierzu sind in meinem ersten Pamphlet zu lesen - , die uns in Nibelungentreue und Kadavergehorsam verbunden sind, nach unserem außerordentlichen Sieg bei Verdun … oh sorry, falsches Zeitalter. Also noch einmal: … nach unseren außerordentlich erfolgreich erfolglosen Bemühungen, das Virus durch die immer gleichen Maßnahmen in härterer Form, zu besiegen, sei euch versprochen, dass wir noch ‚einen drauflegen‘.
Um den endzeitlichen Endsieg zu garantieren, haben wir beschlossen, einen Inzidenzwert von ‚0‘ zu erreichen bzw. das Virus mit Stumpf und Stiel auszurotten.
Denn der heimtückisch virale Feind besitzt die Frechheit, gar vielfältig zu mutieren. Zwar haben das Viren so an sich und wir besaßen während der Sommermonate letzten Jahres mächtig Zeit, uns auf die zukünftige Situation vorzubereiten und uns kluge Alternativen zu unseren gewöhnlichen Holzhammermethoden auszudenken, aber leider ist uns wohl nichts dazu eingefallen. Klar könnte der geneigte Untertan in einem Anflug von ketzerischer Kritik, dass man beispielsweise in Tübingen erfolgreich auf innovative Konzepte setzt, aber dann müssten wir ja zugeben, dass wir uns in unserer unendlichen Weisheit geirrt hätten.
Vielleicht wundert ihr euch, dass wir den heiligen Grenzwert so einfach über Bord werfen? Mal ehrlich Freunde, den haben wir doch nur eingeführt, um in unserer Hilflosigkeit der Öffentlichkeit einen wissenschaftlichen Anstrich verkaufen zu können. Außerdem kann unsere Bürokratie prima damit arbeiten, da man nicht innerhalb der Regionen - etwa nach Bevölkerungsstruktur- mehr kreativ differenzieren muss.
Weil uns die erwartbaren Mutationen wie der Blitz beim Stuhlgang erwischt haben, müssen wir euch jetzt leider noch mehr Opfer abverlangen, die ihr wie gewöhnlich freudig bringen werdet. So, liebe Untertanen, steht nun alle einig zusammen oder meinetwegen still, denn: Die Mutanten kommen! Ob unser künstlich verknapptes Impfmaterial der neuen Herausforderung gewachsen sein wird, ist eher zweifelhaft, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und wir wissen uns schon zu schützen, während ihr sehen könnt, wo ihr bleibt. Aber das ist ja bekanntlich der Lauf der globalisierten Welt.
Naja, mit Wechsel der Jahreszeiten gehen die Zahlen sowieso zurück -wenn nicht, kann man ja ‚statistisch‘ nachhelfen – und wir können lauthals einen Sieg über den Virus verkünden.
Aber lasst alle Hoffnung fahren: Der Kampf geht weiter!

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Kommentare

25. Jan 2021

Das Virus kommt niemals zu mir!
(Dem ist es viel zu dreckig hier ...)

LG Axel

25. Jan 2021

Globalisierung im Dschungel sich versteckt –
In Deutschland Bürokratie sie wohl verdeckt…
Man weiß „erst“ – und das seit  März im letzten Jahr,
dass Mutationen zuhauf es längst schon gab…