Welche Freiheit!
Oh, wie ich das genieße!
Es darf nur keins meiner Kinder wissen.
Lasse mich in Ruhe treiben und fließe
Und habe nicht einmal ein schlechtes Gewissen.
Doch, auch ich hab die Ferien genossen,
Nur habe ich meine freien Zeiten gestrichen.
Meine Kinder haben sich in mich gegossen,
Und ich? Ich bin mit fortschreitender Zeit verblichen.
Du sagst, ich bin erst nur mir selbst verpflichtet,
Soll für mein inneres Künstlerkind sorgen,
Mir Gutes tun, bis meine Kreativität sich lichtet.
Und das nicht verschieben - wie immer - auf morgen.
Du hast schon recht, manchmal kann ich sehr gut
Mich hinter der Fürsorge für andere verstecken.
Für mich selbst da zu sein, fehlt mir oft der Mut,
Wenn die Raubtiere nach mir ihre Lefzen blecken.
Gern tröste ich mich mit „ist ja bald vorbei“,
„Ist nicht so schlimm!“, „Hab es selbst so gewählt.“
Und so, wie ich’s schreibe, hör‘ ich in mir den Schrei:
„Lüg Dir nichts in die Tasche!
Du bist es selbst, die sich pfählt!“
08.01.2020