230. | nua füa dich.

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1)
i beobocht di, oi deinen bewegungen gfoigt, dei onmut und dei grazie raubm ma den vastond
volla sehnsucht woat i aufd nächste gelegnheit, meine augn san von deina ausstrohlung nei entflommt
dei freindliche oat, dei lochn, dei scheena küssmund, eahöt a mei heaz, mei sö, füa tränen gibts kan grund
dei erotische figua weckt in mia phantasien, deaf net meah weida denkn, muass jetzt an schlussstrich ziehn.
2)
i beobocht di, im vaboagenen guad vasteckt, vaschling jede deina gestn, bist mei lustobjekt
mecht dia oi mei liebe schenkn, ohne kompromiss, do da easte schritt so schwea, in mia a tiafa riss
in gesprächn mit dia spia i dei intelligenz, in deina nähe fühl i mi frei, vaschwindt jede grenz
bist no so jung, in dia steckn no vü eneagien, deaf net meah weida denkn, muass jetzt an schlussstrich ziehn.
ch 1a)
drum bleib von mia fean, schau mi net so on, i konns net eakläan, es is ois so vawoan
vaschwind aus meim lem, i mans do net bes, i weas nie vastehn, denn i hob so vü stress
drum quö i di jetzt, nochhea is vüz spät, nua kuaze zeit valetzt, is da richtige weg
du bist so real, in mia intensiv, zastea mei signal, denn i tuas nua füa dich.
3)
i beobocht di, dei elegonz mocht mi varuckt, nua dei onwesnheit alla hot mi ond wond druckt
dei innre leichtkroft, öffnet jede vaschlossne tüa, fühlst jede schwingung da luft, host a sensibles gspüah
füa di gibts kane problem, schoffst ois mit leichtigkeit, schwebst auf unsichtboan woikn, geniesst dei freiheit
deine geboitn leidnschoftn san mei ruin, deaf net meah weida denkn, muass jetzt an schlussstrich ziehn.
4)
i beobocht di, die finstanis hot mi zuadeckt, saug ois giarig ein, bringst mi total ausm konzept
mecht mei kuazes lem mit dia teiln, gibst ma so vü kroft, do i steck mein kopf in sond, entschlüssl mei botschoft
dei intaresse is grenznlos, bist seah konzentriat, host dan übablick bewoaht, trotzdem host vü riskiat
bist neavnstoak, steckst a vü ein, bist mei medizin, deaf net meah weida denkn, muass jetzt an schlussstrich ziehn.
ch 1b)
drum loss mi in ruah, sei do net so liab, vawisch do dei spua, hob mei hian scho blockiat
flieh aus meine traim, vakroft des net meah, wiad mei heaz entzwein, moch a ka gegnweah
drum bin i so koit, schmeazt so fuachtboa vü, mei schrei noch dia vahoit, is a brutales spü
bist so wach und zoat, bist so impulsiv, lösch afoch jede foab, denn i tuas nua füa dich.
ch 2a)
diese drakonischn schritt foitan und malträtian mei sö, oba i moch des do ois nua füa dich
diese spezielln massnahmen lautn auf mein eignen beföh, oba i moch des do ois nua füa dich
diese rechtlichn voaschriftn san gebote, mei gesetz, oba i moch des do ois nua füa dich
denn diese prompte reaktion is mei rettungsseil, mei netz, denn i moch des do ois nua füa dich.
5)
i beobocht di, teilst mit jedm dei fröhlichkeit, bescheast so vü glück, friedn, liebe und freiheit
bei schlechtn nochrichtn zeigst dei heazlichs mitgefühl, vaobscheust gewoit, streitarein und lautes gebrüll
vastroihst so vü güte, wäame, zeigst muttainstinkt, wüst glei jedn umoamen, ma fühlt si glei wie vajüngt
dei sonfte schüchtanheit so geheimnisvoi intim, deaf net meah weida denkn, muass jetzt an schlussstrich ziehn.
6)
i beobocht di, ausm hintahoit dia nochgstoat, host da dei innige liebmswüadigkeit bewoaht
dei vafüahrarischa blick, dei kessa gong betöan, fessl mein drong, muasst unbedingt mei giarigs flehn eahöan
vaküaz die distanz zu mia, gib ma endlich dei hond, schliess die augn, loss di treibm, san do scho sönvawondt
hob da oi meine gedonkn, mei schuidbekenntnis gschriem, deaf net meah weida denkn, muass jetzt an schlussstrich ziehn.
ch 1c)
drum vagiss die gschicht, küss mi net so hass, bist des reinste licht, do es mocht so vü spass
geh jetzt aus mein kreis, muass afoch hoat bleim, steh aufm foischn gleis, konn mas söbst net vazeihn
drum hob jetzt den mut, moch endlich mit mia schluss, und schau net meah zruck, find dein eignen rhythmus
bist so ungezähmt, so wahnsinnig tief, bist ma so wüdfremd, denn i tuas nua füa dich.
ch 3a)
nua füa dich, nua füa dich alla geh i duachs feia, schwimm im eismea und fliag im frein foi
nua füa dich, nua füa dich alla töt i den drochn, kämpf gegan tod und stüaz mi vom wossafoi
nua füa dich, nua füa dich alla vasetz i beage, pflück da an stean und tonz aufm voin mond
nua füa dich, nua füa dich alla schenk i dia a wiesn, volla blumen, mit an schloss und an strond.

geschrieben am 11./12./13. april 2001.pk.
copyright by philipp kirschner.pk.
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danke.

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