Neuschnee unter dem eisigen Wind
auf Steinen die man aufgestapelt hat
Angst vor dem Fluss vor dem Ersaufen
vor Augen wie sie überlaufen nachts
wenn Kälte kriecht an Häuserwänden
die Fenster nicht mehr blenden ohne Sonne
die Gläser sind beschlagen lauter Atem
hängt an ihnen Schatten die sich treffen
hinter den Gardinen wo der Abstand
kleiner wird bis zur Undurchsichtigkeit
nicht weit wenn man vergisst zu sichern
die Spuren der Erinnerung
in Wassern die nach Eisen schmecken
zu lange lag es auf Geländern
die nicht mehr wissen wen sie sichern sollen
dahinter eingesackte Gräber
mit Kreuzen die die Dauer von sich warfen
die Balken mit dem weggerutschten Leichnam
zerrüttet liegt der Frieden unter Flechten
die alten Bäume sind daran schon fast erstickt
sie stehen vor der Kirche herzenskrank und hören
Glocken die vergaßen wem sie läuten
Meteoriten fallen wie ein Schlaganfall in Worte
verstümmeln Sätze niemand kann sie deuten
© Lisi Schuur
Kommentare
Nichts zu deuteLn, am Gedicht:
Poesie - die für sich spricht!
LG Axel
Danke schön, lieber Axel.
Hab gerade noch die Vertonung angehängt. Hatte ich total vergessen.
LG Lisi
Auch die Vertonung ist es wert,
Dass man so VERSiert sie hört ...
LG Axel