Brett vorm Kopf

Bild zeigt Axel C. Englert
von Axel C. Englert

Paulchen spielte Schach – schon lang:
Wobei ihm meist nicht viel gelang …
Ein netter Kerl war er – bestimmt:
Beim Spiel freilich – ward er vertrimmt!

Sein Onkel Boris war ein Star -
Ja! Echter Großmeister sogar!
Ergo quasi selbst ein König -
Doch auch ein Champion hält nicht ewig …

Onkel Boris' Tod – welch Schock!
Wer hat da auf Schach noch Bock?
Paulchen gab es komplett auf -
Er legte eh kaum Wert darauf …

Dann – nach einem halben Jahr -
Kam ein Brief: Boris' Notar
Bestellte Paulchen zu sich ein -
Die Erbschaft allerdings: arg klein …

Weder Gold noch ein Palästchen:
Lediglich – ein kleines KÄSTCHEN?!
Ein paar Schachfiguren – bloß?
Die Enttäuschung war recht groß …

„Leute! Hier spricht euer KÖNIG!“
„Oller Quatschkopp! DU giltst wenig!“
Die „Dame“ bot rasant den Chef -
Das kannte sie – aus dem Effeff …

„Läufer! Bauern! Türme! Ross!
Wir haben einen neuen Boss!
Angeblich fehlt auch dem Talent,
Wie unserm Boris – permanent ...“

Jüngst spielte Paulchen wieder Schach -
Und gab dem Stadt-Meister aufs Dach?!
Das war zuvor noch nie passiert:
Stets hatte schlimm er sich blamiert?!

Wohl schien es Paulchen leicht obskur -
Ihm war – als LIEFE DIE FIGUR -
Von ganz ALLEIN – ins rechte Feld?!
Bald kannte PAUL die ganze Welt …

Ein Meister sei er! Ein GENIE!
Wie Onkel Boris! (Irgendwie …)
Er sei genauso gut wie DER!
(Nun, das stimmt ja – ungefähr ...)

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