DAS LICHT SPRICHT

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Kennst mich, lieber Freund, schon lange:
seit du auf der Erde bist!
Bin ich fort nachts, wird‘s dir bange,
weil du mich sodann vermisst.

Meist nutzt du mich als Solares,
du ergötzt dich an mir sehr,
auch Elektrik schenkt ein klares
Leuchten dir zum Blickverkehr.

Bin ich plötzlich fort im Raume,
wird es lustig, wenn du suchst:
läufst herum als wie im Traume,
und du stolperst, fällst und fluchst.

Arger Ritt! Du rempelst Stühle,
Tische, Schränke und das Bett,
und du schreist im Hupfgewühle,
mein Verschwinden sei nicht nett!

Elternmundseits gab’s ne Story:
Messer, Gabel, Löffel, Licht
seien für die Kinder, sorry,
eine Sache von Verzicht.

Das trifft zu noch für die Messer,
für die Gabeln auch vielleicht,
Löffel sind zwar noch was besser,
aber was, wenn nichts mehr leucht‘?

Essbesteck wird, wenn es dunkelt,
recht bedrohlich für den Mund:
Gabeln zeugen, wie man munkelt,
gern den Winkelhakenmund.

Leselupe, Gleitsichtbrille
mit all ihrer Dioptrie:
Optik, ach, welch bittre Pille,
klappt, bin nicht präsent ich, nie!

Tast‘ dich nur von Schalt- zu Schalter!
Denkst, dass dies zurück mich bringt?
Auf, zu Sicherung‘s Kasten, Alter,
die „heraus“ dort gerne springt!

Oft in Stadtteilen - bei Stürmen:
aus der Strom! Und Zug um Zug
geht Voltaik angstvoll türmen,
Leuchtkraft gibt’s dann nicht genug.

Wird die Taschenlamp‘ gefunden
dann als Provisorium
endlich nach so ein, zwei Stunden,
ist die Notzeit selbst meist um.

Wenn ich wieder strahle, flute,
kehrt zurück dein Augenlot.
Strom fließt wieder! Ach, das gute
Sonnenleucht-Ersatzkraftbrot!

vcj

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Kommentare

18. Dez 2015

Das Licht, es spricht!
(Gar per Gedicht...)

LG Axel