Werbung für Bücher: Marketing für das eigene Buch
Dieser Beitrag gibt ausführliche Informationen, konkrete Tipps und interessante Anregungen bezüglich Werbung für Bücher. Werden alle Punkte dieses Beitrags umgesetzt, erweist sich dies als günstiger, als die Zahlung an einen Selbstkostenverlag für oftmals uneffektives Marketing.
Im Leben eines Schriftstellers gibt es keine aufregendere und arbeitsreichere Zeit, als die, in der ein eigenes Buch entsteht. Sobald die treffenden Worte gefunden und das Layout festgelegt wurde, soll das Buch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Spätestens ab hier geht es um das Thema Werbung.
Merke: Man verdient kein Geld mit dem Schreiben eines Buches. Man verdient Geld, indem man das Buch verkauft! Machen Sie sich das schon jetzt klar. Könnte man lediglich mit dem Schreiben eines Buches Geld verdienen, würde Mercedes keine Autos bauen, sondern Bücher schreiben (lassen).
Viele Autoren beschäftigen sich vorab und während des Schreibens an ihrem Buch nicht mit dem Thema "Werbung für Bücher". Manche tun es allerdings auch im Nachgang nicht. Die Erschaffung eines literarischen Werkes - die Arbeit am Wort - steht für sie im Mittelpunkt, Werbung ist ihnen fremd. Sie schreiben das Buch und beginnen damit, es in die Welt heraus und an diverse - auch unseriöse - Verlage zu schicken. Häufig sehen sie sich dort mit professionellen Verkäufern konfrontiert, welche die Vermarktung des Buches anbieten, dabei aber eher ihr eigenes Produkt im Auge haben, als das Produkt des Autors. Sie verlangen enorme Preise, Zuschüsse oder Selbstkosten (das Geschäft am Autor hat viele Namen). Bevor das Buch nicht verkauft wurde, kann der Schriftsteller solche Unkosten jedoch in der Regel ohnehin nicht begleichen. Wer sich dennoch für eine derartige "Verkaufsstrategie" entscheidet, wird häufig enttäuscht. Das Werk erscheint nicht in den angegebenen Märkten oder wird in einer geringen Anzahl verkauft. Diese deckt nicht die Ausgaben ab und der Traum vom eigenen Buch wird zum finanziellen Albtraum.
Der folgende Artikel gibt Ihnen Auskunft über ein paar Ideen, wie man selbst Werbung für sein Buch machen kann und ein Gefühl dafür bekommt, was es heißt, zu werben. Sie müssen dabei nicht Punkt für Punkt "abarbeiten". Aber Sie können Ideen sammeln und vielleicht Lust darauf bekommen, endlich Werbung für ihr Buch zu machen. Eines steht nämlich fest und wurde zu Beginn dieses Artikels schon angemerkt: Ihr Buch wird sich nicht von alleine verkaufen!
1. Die Lesung
Wer Werbung für Bücher machen will, sollte sich mit dem Thema "Lesungen" befassen und anfreunden. Autoren, welche eine Lesung veranstalten, verschaffen sich den Eintritt in die Kreise der interessierten Leser und Zuhörer. Beginnen Sie damit in ihrem Heimatort. Bei solchen Veranstaltungen können auch Mitglieder der lokalen Presse vertreten sein. Wenn der Inhalt Ihres Buches ansprechend und interessant ist (wovon dieser Beitrag ausgeht), steigt die Wahrscheinlichkeit eines Berichts innerhalb der lokalen Tageszeitung. Achten Sie auf ein adäquates Erscheinungsbild und bemühen Sie sich um einen authentischen Ausdruck in Mimik, Gestik und Sprache. Die eigene Lesung ist häufig der erste Kontakt mit der Öffentlichkeit. Ein wenig Nervosität ist normal - die haben selbst erfahrene Autoren, die schon etliche Lesungen veranstaltet haben. Nutzen Sie ihren Charme und Kontakte.
Tipp: Fragen Sie zuerst in Buchhandlungen und der Stadtbibliothek. Wenn es klappt, nehmen Sie zur Lesung unbedingt ein paar Exemplare Ihres Buches mit. Versuchen Sie nach der Lesung Ihre Bücher zu verkaufen. Sie werden sich gut dabei fühlen, wenn Sie Erfolg haben und Sie werden etwas gelernt haben, sollten Sie keines Ihrer Bücher bei dieser Gelegenheit verkaufen.
Fakten zu Bibliotheken, die Sie nicht kalt lassen sollten:
- 9.948 Bibliotheken gibt es in Deutschland
- 351.300 Veranstaltungen finden jährlich in Bibliotheken statt
- 718.000 Besuche zählen Bibliotheken jeden Werktag
- 216.000.000 Menschen besuchen Bibliotheken jährlich
- 367.000.000 Medien stehen in den Bibliotheken bereit
-
443.000.000 Medien werden jährlich entliehen
(Quelle: Deutsche Bibliotheksstatistik 2014)
Kosten einer Lesung:
In der Regel lediglich die Reisekosten
Hier finden Sie eine Liste von diversen Stadtbibliotheken
2. Druckerzeugnisse: Mit Visitenkarten, Postkarten, Flyern und Plakaten für eine persönliche Note sorgen
2.1. Die Visitenkarte hat als Werbemittel eines Autors durchaus ihre Berechtigung
Wenn Sie ein wichtiger Kontakt sein wollen, sollten Sie Transparenz zeigen und erreichbar sein. Visitenkarten erleichtern es Verlagen, Buchhandlungen, Bibliotheken und anderen literarisch interessanten Personen Kontakt zu Ihnen aufzunehmen. Auch wenn das Medium "Visitenkarte" in vielen Branchen heute nicht mehr zu den wichtigsten Werbemitteln zählt, hat es in der Welt des Buches und der Verlage immer noch seine Berechtigung (wie auch das gedruckte Buch selbst) - nicht alles dreht sich nur um das Internet. Zudem gehört die Visitenkarte zu den Werbemitteln, die man schon mit geringem finanziellem Aufwand in großen Mengen drucken lassen kann. Design und Aufmachung sind von großer Bedeutung und sollten professionell angefertigt werden. Für das Layout kommen Mediengestalter oder auch Künstler in Frage. Vielleicht haben Sie sogar eines von beiden im Bekanntenkreis, da auch der Mediengestalter ein zumindest kunstnaher Beruf ist.
Kosten/Tendenz für den Druck von 1000 Visitenkarten:
15-30 €
Kosten/Tendenz für die professionelle Erstellung eines Layouts durch einen Mediengestalter:
50-120 € (das Visitenkarten-Layout kann in der Regel immer wieder verwendet werden - diese Kosten fallen also 1 x an)
2.2. Via Postkarten Werbung für das Buch machen
Wer etwas aus seinem Curriculum Vitae darstellen und das eigene Buch namentlich und inhaltlich vorstellen will, kann zusätzlich Postkarten erstellen. Das Design sollte ein omnipräsentes Thema zeigen, welches geschickt zu Ihrem Buch, bzw. zu dem Medium führt (vorzugsweise im World Wide Web), auf dem man noch mehr über ihr Werk erfahren - es vielleicht sogar direkt kaufen kann (Stichpunkt aus der Werbung: "Call to Action").
Kosten/Tendenz für 1000 Postkarten (Formats- und Anbieter-Abhängig):
55-120 €
Kosten/Tendenz für die professionelle Erstellung von Postkartenwerbung durch einen Mediengestalter:
50-200 € (das Postkarten-Layout oder Teile davon können in der Regel immer wieder verwendet werden - diese Kosten fallen also 1 x an)
2.3. Flyer an relevanten Orten auslegen - wo hält sich Ihre Zielgruppe auf?
Bereits kleine Städte unterhalten eine Bibliothek. Lesen ist noch immer eine der beliebtesten Beschäftigungen (siehe Liste "Fakten zu Bibliotheken" unter Lesungen). Im Bereich der Literatur dreht sich nicht alles um das Internet (wie weiter oben schon beschrieben). In einer Bibliothek erreichen Sie viele Leser, die sich Zeit nehmen und an vielfältigen Inhalten interessiert sind. Bedienen Sie sich dieser Erkenntnis und erfragen Sie, ob Werbung für Ihre Bücher in Ihrer Stadtbibliothek möglich ist. Machen Sie darauf aufmerksam, dass es um die Unterstützung eines regionalen Autors geht und erfragen Sie diese einfache Hilfe. Mitunter können Sie Ihr Buch an diesem Ort - im Rahmen einer Lesung (weiter oben beschrieben) - vorstellen und zugänglich machen. Verbinden Sie die einzelnen Werbemöglichkeiten und Tipps.
Natürlich dreht sich nicht alles um die Stadtbibliothek. Wo würde Ihr Buch thematisch hinpassen? Wo hält sich Ihre Zielgruppe auf? Bringen Sie an diesen Orten Ihre Werbemittel unter!
Kosten/Tendenz für 1000 Flyer (Formats- und Anbieter-abhängig):
17-40 €
Kosten/Tendenz für die professionelle Erstellung eines Layouts durch einen Mediengestalter:
50-200 € (das Flyer-Layout kann in der Regel immer wieder verwendet werden - diese Kosten fallen also 1 x an)
2.4. Die Erstellung von Plakaten mit Ihrer Buchwerbung
Plakate sind eine Möglichkeit der Werbung, die bei vielen Jungautoren bislang kaum Beachtung findet. Dieser Umstand ist schade. Innerhalb der großen Städte - Berlin, München, Dresden oder Stuttgart - gibt es viele Verkehrsteilnehmer. Es existieren Punkte innerhalb der Städte, an welchen sich der Verkehr ballt. An diesen Plätzen können Straßenplakate aufgestellt werden. Aber auch die Bibliothek ist hier wieder ein Ansprechpartner für Ihre Buchwerbung. Der eine oder andere überzeugte Buchhändler unterstützt zudem vielleicht auch regionale Autoren bei ihrer Werbung und hängt eines Ihrer Plakate in seiner Buchhandlung aus - sprechen Sie Buchhändler an und überzeugen Sie sie, einen regionalen Autor auf diese Weise zu unterstützen. Letztlich wirft das auf beide Seiten ein gutes Licht.
Die Werbung selbst muss individuell gewählt werden. Sie können beispielsweise Ihr Buchcover abbilden und darüber die Information, ab welchem Datum Ihr Werk erhältlich ist, was es kostet und wo man es kaufen kann (vergessen Sie ihre Internetadresse nicht, sofern Sie eine haben). Der Preis für das Aufstellen eines Straßenplakates im öffentlichen Raum ist von der Aufstelldauer, aber auch vom Platz abhängig, an dem es aufgestellt wird.
Kosten/Tendenz für 100 Plakate:
80-150 €
Kosten/Tendenz für die professionelle Erstellung eines Layouts durch einen Mediengestalter:
50-300 € (je nach Anforderungen, Qualität und Stundensatz)
Gute und günstige Online-Druckereien für Visitenkarten, Postkarten, Flyer oder Plakate:
Die Druckerei: https://www.diedruckerei.de
FLYERALARM: http://www.flyeralarm.com/de
SAXOPRINT: http://www.saxoprint.de
3. Werbung im Internet - Ihre Zielgruppe ist jeden Tag im World Wide Web unterwegs!
Damit sind wir schon beim nächsten Thema und einem wirklich wichtigen Baustein in Fragen der Selbstvermarktung - Ihrer eigenen Website! Wer Werbung für Bücher machen will, muss sich mit altbewährten und modernen Marketingstrategien beschäftigen. Für Autoren (und übrigens auch jeden anderen, der etwas verkaufen möchte), ist es notwendig, dass sie ihre Zielgruppe kennen und einzuschätzen wissen. Das spielt jedoch für die Frage, ob Sie Werbung im Internet machen sollten, keine Rolle. Egal ob Ihre Zielgruppe jung oder alt ist, am Internet kommen Sie heute nicht mehr vorbei. Die älteste Leserin von LiteratPro, die uns bekannt ist, wird bald 90. Das älteste Mitglied ist weit über 80 Jahre alt. Das Thema, ob junge Menschen dieses Medium nutzen, sollte bereits geklärt sein.
3.1. Ihre eigene Webseite
Blogs sind ein gutes Medium für Autoren. Das erklärt sich von selbst, denn die Zielgruppe setzt sich aus Lesern zusammen - und Blogs wollen gelesen werden. Als Schriftsteller können Sie über Ihren Blog an einem Image arbeiten. Sehen Sie sich als Marke, Ihre Bücher sind die Produkte, die durch diese Marke hergestellt werden. Menschen möchten sich mit einer Marke/einem Autor identifizieren können. Auch wenn wir alle wissen, dass das Wort ein Kunstprodukt ist und letztlich nicht das Leben des Autors beschreiben oder widerspiegeln muss, so ist es schließlich trotzdem so, dass Sie - die Marke/der Autor - unweigerlich mit den Worten, die Sie geschrieben haben, verbunden sind und werden. So ist es nicht nur mit Ihrem Buch - das gilt auch für die Website, auf der Sie sich vorstellen und Werbung für dieses Buch machen.
Tipp: Eine richtige Webadresse mit Ihrem Namen als URL wirkt attraktiver und professioneller, als eine URL von einem kostenlosen Anbieter. Man bekommt relativ große Hosting-Pakete inkl. Domainnamen, E-Mailadressen, Datenbanken usw. heute schon für unter 5 € im Monat. Zudem haben Sie in der Regel mehr Möglichkeiten, wenn Sie selbst über die Software entscheiden. Zu Beginn spielt das vielleicht keine große Rolle. Vertiefen Sie sich in das Thema Website (Features, Tools und auch Suchmaschinenoptimierung), wird das allerdings immer wichtiger werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie professionelle Unterstützung haben oder nicht.
Check- und Merkliste eigene Website:
- Fangen Sie nicht irgendwie an, beschäftigen Sie sich mit dem Thema Website.
- Für Sie kommt nur ein Content Management System (CMS, z.B. Wordpress) in Frage. Informieren Sie sich darüber.
- Nehmen Sie den Kopf aus dem Sand. Zu fast nichts gibt es bessere Erklärungen im Internet, als zum Thema "eigene Website". Mithilfe eines CMS muss man heute kein technisches Genie mehr sein, um eine Website selbst zu betreiben.
- Beschäftigen Sie sich mit den Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung. Grundlagen reichen für Ihr Anliegen. Lassen Sie sich da nichts anderes einreden. Der Bereich Suchmaschinenoptimierung ist ein Haifischbecken. Sie brauchen nicht Google als Fan (und haben auch nicht das Geld dafür), sondern richtige Fans! Bauen Sie Ihre Website so, wie Google Ihnen das rät - das ist der richtige Anfang: Google-Kurs "Eine gute Website erstellen"
3.2. Buchwerbung über die eigene Facebook-Fanseite
Facebook ist mit weitem Abstand das beliebteste soziale Netzwerk der Welt. Natürlich steht es auch immer wieder in der Kritik (bei einem Netzwerk dieser Größe und mit dieser finanziellen Macht ist das zumindest nachvollziehbar) und immer wieder höre ich von Autorinnen und Autoren "Für mich ist das nichts!" "Die bekommen ja Nutzungsrechte an meinen geposteten Sachen" usw. Aber ehrlich - John Grisham nutzt Facebook, Stephen King finden Sie dort mit Werbung für seine Bücher, Ken Follet bewirbt aktuell seinen Roman "Edge of Eternity" ... was glauben Sie, warum die das tun? Sie wollen Bücher verkaufen und nah an ihren Fans sein? Dann gehen Sie zu Facebook! Sie sollen ja nicht Ihren Roman dort veröffentlichen. Sie sollen sich zeigen, an Ihrem Image arbeiten. Schauen Sie sich gut an, was die großen Schriftsteller dort so treiben.
3.3. Bannerwerbung für Ihr Buch oder die Website auf LiteratPro
Auch LiteratPro bietet ein Werbemittel für Autoren. Wenn Sie eine Website oder eine Fanpage auf Facebook haben - sich und Ihr Buch präsent halten wollen, dann ist das eine weitere Möglichkeit der Werbung. Hier können Sie sich informieren: http://www.literatpro.de/buch-vermarkten-guenstige-werbung
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