Die Obstbaumverunedelung und andere Naturschutzprojekte – 3. Ganz allgemeine Feststellungen …

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Was man auch Mutter Erde anraten möchte … eines scheint mir für alle am wichtigsten zu sein: Wenn irgendwo etwas auftaucht, das sinnvoll zu sein scheint, dann mach es sofort kaputt, denn genau das ist Gottes Wille!

Viele unglaublich klugen Leute werden sich jetzt gleich zu Wort melden und quatschen: „Was ist das denn, etwas ‚Sinnvolles‘? – Wo es doch sooo viele Wahrheiten gibt, daß man sie schon gar nicht mehr überblicken kann ...“

Genau darin kann man den Willen Gottes bereits erkennen! Nichts darf zu Ehren kommen! Der Moment, wo das Gute Anerkennung findet, ist es schon aus mit der Herrlichkeit, denn auch das „Gute“ ist nichts weiter als Einbildung.

Man kann sich da nur mit noch mit Allgemeinplätzen behelfen … „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Dann gibt es das Gute also doch? Nein, selbstverständlich nicht, das sagt man doch nur so. Das Gute darf es gar nicht geben!

Doch! Das Gute ist Folgendes: die Zerstörung des Sinnvollen! Denn wenn alles gleichgemacht werden soll, dann kann es keinen Sinn geben, sonst ist alles Unsinnige benachteiligt. Das jedoch wäre ein Verstoß gegen die Menschenrechte!

Warum? Na, weil sonst das Böse entlarvt würde und seine Lebensberechtigung angezweifelt werden könnte. Das wiederum würde die Guten verstören! Die Guten aber sollen unter keinen Umständen verstört werden, denn ALLE sind gut!

Alle sind gleich gut! Wer nicht gleich gut ist, der ist „in schlechte Gesellschaft“ geraten, die es aber natürlich auch nicht gibt, denn alle Gesellschaften sind gleich gut! Wer das nicht glaubt, der ist böse, egal wie gut er es auch gemeint hat.

Und zwischen Meinen und Machen ist ja dann auch wieder ein größtmöglicher Unterschied! Die einen meinen, sie müssten etwas sagen, das der Wahrheit entspricht und die anderen machen die Wahrheit, weil alles gut ist.

Man muss sich also nur wegdrehen und nirgends die Ursachen für Gut oder Böse, Wahrheit oder Lüge suchen. Dann kann man auch hineininterpretieren, was man möchte. Und Sündenböcke finden sich überall!

Ein Mensch, der einen Urwald rodet, ist nicht böse! Das kann er gar nicht sein, denn er hat eine Familie zu ernähren, die noch mehr Urwald rodet, weil sie ja ständig wächst! Aber die Firma, die den Auftrag gibt, Urwälder zu roden, ist böse …

Der Fischer auf seinem Schleppnetzdampfer ist ebenfalls nicht böse, weil er einen Arbeitsplatz braucht, aber der Konsument, der den Fisch dann isst, ist böse, weil er das Fischen mit Schleppnetzen unterstützt.

Der Fachmann für Ölförderung auf Bohrinseln, in Wüsteneien, oder beim Fracking ist kein schlimmer Finger, nur die ihn beschäftigen, dasss sind Verbrecher … und natürlich die Leute, die das ganze Benzin verfahren.

Ebenso hat der Matrose auf einem der riesigen Kreuzfahrtschiffe keine schwarze Seele, weil sein Schiff mehr Ruß als alle Automobile der Welt in die Luft schleudert und auch nicht der Kapitän, sondern der Besitzer der Schifffahrtslinie.

Böse vor allen anderen aber sind diese subversiven Elemente, die an allem was auszusetzen haben und Mäßigung vorschlagen. Mäßigung im Roden, im Raffen, im Verpuffen und Paffen, im Fortpflanzen und sich nichts dabei denken.

Wenn man eines solchen Subjekts habhaft werden kann, dann klage man es an! Dann verurteile man es umgehendst zum Rausschmiss aus der menschlichen Gesellschaft, bevor es noch beweisen kann, daß die Gesellschaft unmenschlich ist.

Denn alles ist gleich gut, bis auf die Vernunft. Die ist verwerflich, die sollte schnellstens ausgemerzt werden, damit man wieder mehr, und in Zukunft AUSSCHLIESSLICH auf den Willen Gottes hört, der da lautet: „Ihr könnt mich mal!“

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen Webseiten
Prosa in Kategorie: