Feenzauber

Es ist kurz vor Acht.
Grischa kommt.
Grischa mit dem rollenden R und einem SCH, das richtig auszusprechen ein deutscher Gaumen nicht in der Lage ist.
Grischa ist unsere neue Fee.
Sie umarmt mich, schiebt mich dann aber sanft zur Seite und beginnt sofort mit ihrem Zauberwerk. Beschwingt tanzt sie durch die Räume, singt die Böden sauber und lässt den Staub verschwinden. Im Badezimmer wiegt sie sich mit der Dusche im Schlangentanz und im Schlafzimmer verpasst sie den Betten ein neues Outfit. Kleine bunte Bausteine wirbeln durch das Kinderzimmer und finden ihren Weg zurück in die Legokiste. Lachend hüpft das Frühstücksgeschirr vom Küchentisch in die Spülmaschine. Dann spürt mich Grischa im Wohnzimmer auf. Sie bannt mich sofort aufs Sofa. Mit angezogenen Knieen, den Laptop fest umklammert, darf ich ihr beim Zaubern zusehen. Ein großes Privileg. Zum Schluss streichelt sie unserer Katze ein glänzendes Fell und krault den Hund ins Koma.
„Do zobaczenia“ ruft sie noch aus dem Flur, dann fällt die Haustür ins Schloss.