Die Entwicklung der Welt - Page 6

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vier Himmelsrichtungen und des Stammpunktes von vor einer - oder drei oder fünf - Million Jahren. Ebenso das A > B > C > D Doppelpaarbild des Zusammenpassens. Wenn ein Lebensraum A zu einem Lebensraum B wird, entstehen die Lebensformen a, b und ein Mischtyp ab. Wenn Lebensraum B zu Lebensraum C wird, gibt es zwei Möglichkeiten. Die Lebensform c wird aus ab gebildet, wenn der Lebensraum C zum Lebensraum A zurück tendiert, und aus b, wenn Lebensraum C weiter weg von Lebensraum A ist als von Lebensraum B. Dennoch gibt es hier einen Bereich der Unentschiedenheit. Den Lebensraum C werden sowohl ab-Typen als auch b-Typen erobern. Es gibt vielleicht in Lebensraum C gar kein Paradies, sondern Verdrängungskrieg vom Anfang an von ab gegen b. Wenn dann noch in Lebensraum C auch die Jäger ausgestorben sind, dann kann es sein, daß dies eher für ab als für b spricht, denn es werden auch die ab-Jäger nach Lebensraum C eindringen - mit ihren Beutetieren mitwandern - wo die B, denen die ab-Jäger ja unbekannt sind, diesen leichter zur Beute fallen, als die ebenfalls nach Lebensraum C eindringenden ab - die gegen die ab-Jäger schon seit langem Verteidigungswaffen entwickelt haben. So ist es genau so wahrscheinlich, daß die Konkurrenz zweier unterschiedlicher Populationen um einen neuen Lebensraum nicht durch die Nahrungskonkurrenz der Beutetiere, sondern durch den Kampf ihrer Jäger untereinander und nachträglicher Ausrottung der Beute des unterlegenen Jägers durch den siegreichen geschieht. Die Jäger sind sozusagen das Herrscher und Königshaus der Beutetiere und ihr Volksgott, sie sind die Kinder des mächtigen, die Kinder, sein Volk vernichten könnenden zornigen Gottvaters - des ihm zugehörigen Jägers. Die Füchse sind die Gottes-Väter der Hasen, die sie vor anderen Räubern - Wiesel, Wölfe - beschützen. Die Japaner stammen vom mächtigsten König, von der Sonne, von der Sonnengöttin Atumeratsu - die Sonne im Matriarchat gegen des Mondes heimliche Männerbünde - ab, ebenso die Ägypter. Die Germanen verehren zuerst den Donnerer Thor und laufen in Scharen dem Gott zu, der ohne Schaden Thors heilige Eichen fällt. Es geht rasant in diesen Umschlagszeiten, wie die Schweden noch um tausend den Gott von Upsala verehrten und fünfhundert Jahre später halb Europa und Rußland im dreißig-jährigen Krieg im Namen Jesu beherrschten. So auch Japans schnelle Entwicklung, danach ist die Luft raus, das Evolutionsparadigma kippt ins Individuale. Zum Eindringen der Jäger von Lebensraum A nach Lebensraum C gilt aber auf jeden Fall die oben gebrachte Leichenfresser-Strategie. A-Jäger gehen nach Lebensraum C und fressen die dort sterbende Bevölkerung - ihre sich von Lebensraum A nach Lebensraum C mutierende Evolutions-Strategie, die Jäger sind aber dennoch irgendwie evolutionistisch starrer, sie müssen diktatorisch-psychotisch die ihnen entsprechenden Strukturen erzwingen oder sterben. Deshalb sind Jäger sehnsüchtige Sucher über den ganzen Erdball nach ihrem Paradies, eher, als Kämpfer um ihre Anpassung an die Notwendigkeit des grauen Alltags. Jäger sind psychotisch - wie in altsteinzeitlichen Jagdbeschwörungsrithen. Beutetiere sind erfinderisch. Nachdem die alten b-Jäger ausgestorben - verdrängt - sind und natürlich auch des geschwächte b-Leben - irgendwie erobern die Jäger die neuen Lebensräume und bringen ihre erfinderisch anpassungsfähigen Beutetiere mit wie die Ameisen die Blattläuse, sie verwenden ihre Beutetiere als sozialen Uterus zwischen sich und der rauen Umwelt, Beutetiere sind intelligenter - Lorenz - wie später die Menschen ihre Haustierrassen an alle nötigen Umwelten hinzüchten. Aber die Terminologie Jäger und Gejagte ist im Tierreich eigentlich ungenau, der Gejagte ist selbst Jäger oder Sammler letztendlich der Lebewesen Pflanze, und so ist es kein Unterschied, ob der Mensch Haustiere oder Nutzpflanzen an seine Umwelten hinzüchtet. Der ganze Vegetarismus ist hinfällig - in der Arktis leben die Eskimos vollgesund nur von Fleisch. Es geht um Fragen der Ökonomie, der Gesundheit und der Liebe zum Gesamtleben auf Erden und alles andere - Ovo-Lakto-Veganer - ist Ideologie. Es geht um Moral, diese selbst aber als langfristige Naturwissenschaft gegen kurzfristiges Ausbeuten, gegen das nach uns die Sintflut. Es entsteht deshalb nur bedingt ein Paradies in Lebensraum C. In einem ausgeglichenen Jäger-Gejagtenverhältnis eines Lebensraumes ohne direkt angrenzenden anderen Lebensraum und ohne Mischbevölkerung stirbt der Jäger aus, die Gejagten verschwinden nicht ganz, einigen gelingt die Anpassung. Es ist klar, daß hier eine Situation in der Art von Paradies entsteht. Aber auf einem wesentlich höheren Niveau, als in der lichtdurchfluteten Meeressuppe - auf einem kulturellen. Was in einer derartigen Situation bei Übervölkerung wirklich entsteht, ist die interessanteste Frage. Überlebenskampf durch Wachstum - Saurier, Bäume - Überlebenssicherung durch Töten der Jugend, vergreiste Gesellschaft, Überlebenskampf durch Jagd - Kannibalismus. Die beschriebene Situation ist aber nicht wirklich stabil. Falls andere Lebensräume sich zwischenzeitlich ausbreiten - was immer geschieht, Drehung der Erdachse, Eis- und Zwischeneiszeiten, Kontinentaldrift, Vulkanismus, Heben und Senken der Erdoberfläche, Gebirgsbildung, Erosion - und schließlich einmal den neuen Lebensraum berühren, werden dort die Jäger in dieses Paradies eindringen und alles fressen, kriegerisch vernichten - Existenzkampf gegen einen wie aus heiterem Himmel plötzlich neu auftauchenden, überlegenen, da Jäger, bzw bislang mit nicht bekannten Angriffswaffen versehenen Feind von außen, wo man bis jetzt nur gegen einen von innen ausgebildet war - Erfolg der Hunnen, Kultur der Raubzüge, Wikinger. Eine wahrlich stabile Situation kann also nicht aus einem isolierten Spezialisten-Lebensraum, der sich verändert, entstehen, sondern nur daraus, daß nach globalen Umweltänderungen - Schöpfungsakten, zyklisch alle sechsundzwanzigtausend Jahre Erdachsenumdrehung, Kometen-Umläufe - eine Art entsteht, die in einer Welt sich ausbreitet, in der alle anderen Gejagten durch die Umweltänderungen dezimiert wurden und die außerdem allen möglichen - artfremden - Jägern gewachsen ist. Oder bei einer globalen Umweltänderung entsteht in einem Umweltausschnitt eine Gejagten-Art, die in der globalen neuen Umwelt leben kann und die für in die neue Umwelt eindringenden alten Jäger selbst Jäger sein kann. Im Kampf der Gejagten gegen die Jäger entsteht ein Typ, der die Jäger selbst in den Griff bekommt und flexibel genug ist, eine nun globale Situation zu besiedeln - welchem politischen System entspricht das, der parlamentarischen Delegiertendemokratie, dem ökonomischen Monopolkapitalismus? Aber Spezialisierung entsteht nicht nur durch Umwelt, sondern auch durch ein spezialisiertes Jäger-Gejagten-Verhältnis innerhalb einer Umwelt - wer hat mehr von diesem Verhältnis, der Jäger oder der Gejagte - Symbiose Ameise und Blattlaus.

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