Nach Selbstbeherrschung strebe ich nicht. Selbstbeherrschung heißt: an einer zufälligen Stelle der unendlichen Ausstrahlungen meiner geistigen Existenz wirken wollen. Muß ich aber solche Kreise um mich ziehn, dann tue ich es besser untätig im bloßen Anstaunen des ungeheuerlichen Komplexes und nehme nur die Stärkung, die e contrario dieser Anblick gibt, mit nach Hause.
Veröffentlicht / Quelle:
Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg / Beim Bau der Chinesischen Mauer; Gustav Kiepenheuer 1931 - Seite 230/231