Die Umschulung zum Buchbinder- Tipps für eine erfolgreiche zweite Ausbildung

30. November 2018

Hinter der Ausbildung zum Buchbinder steht ein Jahrtausende altes Fachwissen, welches in vielen Bereichen des Lebens wichtig, gar unverzichtbar ist. Die Buchbinderei umfasst ein vielfältiges Aufgabengebiet, von der Herstellung von Glückwunschkarten, über das Binden und Restaurieren von Büchern bis hin zur Kundenberatung.

von Literat Pro
Bild zeigt Buchbinder bei der Arbeit in Buchbinderei
Copyright von Tyler Olson / shutterstock

Der Buchbinder - Aufgaben und Ausbildungsdauer

Ein Buchbinder muss administrative und kreative Aufgaben erfüllen können und auch in der Fertigung an Maschinen einsetzbar sein. Spezielle Kundenwünsche in Form von Einzelanfertigungen müssen genauso beherrscht werden, wie die maschinelle Fertigung von hohen Serienauflagen. Techniken zur industriellen Herstellung und handwerkliche Techniken für Sonderaufträge werden in der dualen Ausbildung zum Buchbinder vermittelt, die im Normalfall drei Jahre dauert, aber auf zweieinhalb Jahre verkürzt werden kann.

Berufsschule und praktische Ausbildung in einer Buchbinderei gehen Hand in Hand - doch nicht jeder möchte gleich nach dem Schulabschluss Buchbinder werden.

Manchmal dauert es seine Zeit, bis man sich bewusst wird, welche berufliche Laufbahn man einschlagen möchte und beendet erst eine andere Ausbildung, um sich dann für die Buchbinderei zu entscheiden.

Was genau ist eine Umschulung und welche Gründe gibt es dafür?

Von einer Umschulung spricht man immer dann, wenn man bereits einen Beruf erlernt hat und nun umschwenken möchte auf einen anderen Beruf. Oft ist es der Fall, dass die zweite Ausbildung - also die Umschulung - verkürzt werden kann, wenn bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung vorliegt.
Die Gründe sich für eine Umschulung zu entscheiden sind vielfältig:

  • Unzufriedenheit im bisherigen Job
  • aufgrund einer (Berufs) Krankheit kann der alte Beruf nicht mehr ausgeübt werden
  • der alte Beruf bietet keine oder nur wenige Jobangebote
  • ein Berufsbild orientiert sich neu, aufgrund von technischem Fortschritt

Hat man sich entschieden den bisherigen Beruf aufzugeben und in einer zweiten Ausbildung zum Buchbinder eine neue Karriere zu starten, so gibt es verschiedene Möglichkeiten wo dies stattfinden kann.

Eine Umschulung zum Buchbinder - hier kann durchgestartet werden

Natürlich kann man komplett neu anfangen und in einem neuen Umfeld die Umschulung beginnen. Darüber hinaus gibt es vielleicht - je nach bisherigem Beruf - die Möglichkeit, in der selben Firma eine Umschulung zum Buchbinder zu machen. Das hat den Vorteil, dass man die Firma bereits kennt und mit den Mitarbeitern und den Arbeitsabläufen vertraut ist. Das kommt aber nur in Frage, wenn man sich bei seinem bisherigen Arbeitgeber wohlfühlt.

Hat man bereits Probleme oder möchte gar aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Chef den Beruf wechseln, sollte man sich einen Ausbildungsplatz in einer anderen Buchbinderei suchen.

Die Ausbildung erfolgt wie bereits erwähnt in der Betriebsstätte und in einer Berufsschule. Es besteht zwar keine Berufsschulpflicht, jedoch ist der Besuch einer Berufsschule sinnvoll. Denn hier wird dem Auszubildenden auch anderes theoretisches Fachwissen, sowie Allgemeinbildung vermittelt.

Der zukünftige Buchbinder kann sich während der Ausbildung auf eine von drei Fachrichtungen spezialisieren:

  • Serienproduktionen von Büchern
  • Einzel- und Sonderanfertigungen
  • Druckweiterverarbeitung

Der zukünftige Buchbinder sollte dabei Spaß an Teamarbeit und handwerkliches Geschick mitbringen und bereit sein, in Fertigungshallen zu arbeiten. Die Liebe zu Büchern und sämtlichen anderen Papierwaren versteht sich von selbst. Wer eine Umschulung machen möchte, steht nicht zuletzt auch vor der Frage, wie die Umschulung finanziert wird.

Finanzierung und Fördermittel einer Umschulung

Der Auszubildende, beziehungsweise der Umschüler, erhält von seinem Ausbildungsbetrieb eine monatliche Ausbildungsvergütung. Diese ist jedoch nicht sonderlich hoch und reicht nicht, um ein selbstständiges Leben zu finanzieren. Meist ist man bereits von zu Hause ausgezogen und hat vielleicht auch schon eine eigene Familie, wenn der Wunsch nach einer Umschulung entsteht.

Also muss die Differenz zwischen dem Lehrgeld und des benötigten Lebensunterhaltes ausgeglichen werden und das geschieht durch den Staat, der Berufsgenossenschaft oder der Rentenversicherung. Berufsgenossenschaft und Rentenversicherung springen immer dann ein, wenn eine Umschulung aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer berufsbedingten Krankheit notwendig ist.

Liegt keine Krankheit vor und man möchte sich aus persönlichen oder anderen beruflichen Gründen umschulen lassen, so kann die Agentur für Arbeit einen sogenannten Bildungsgutschein stellen. Das bedeutet, dass das Sozialamt sämtliche Lebenshaltungskosten oder Ausbildungskosten wie Prüfungsgeld oder Fahrgeld trägt. Dazu muss der künftige Auszubildende aber die Notwendigkeit einer Umschulung der Agentur für Arbeit glaubwürdig darlegen.

Buchbinder - ein Beruf mit Zukunft

Die Buchbinderei ist ein Beruf mit vielen offenen Stellen, denn der Wunsch Buchbinder zu werden ist rückläufig. Freie Ausbildungsplätze gibt es viele und auch Umschüler sind in der Branche gern gesehen. Besteht die Notwendigkeit einer Umschulung, wird diese sogar von verschiedenen Stellen finanziell gefördert.