„Unter deinen Pfoten schwirrten
Feldsaat, Wind im Schnee und Mäuse,
andre Kater die sich irrten,
des Revieres, suchten schnell ein Fluchtgehäuse,
denn du konntest fauchen, kämpfen, Krallen wetzen,
deine Gegner unerbittlich, in die Flucht, zum Dorf raus hetzen.
Und du wolltest Singen;
nicht nur schön, verzaubert so wie Wölfe klingen,
wenn sie Winters Beute suchen
und die Opfer sterbend fluchen.
Lass mich schlafen, Sam.
Es ist Nacht und wann
soll ich denn zur Ruhe kommen,
morgen früh bin ich benommen.
Ruhe Katz, verdammt nochmal!
Doch das war dir echt egal.“
Gestern fand ich dich im Graben
still, leis maunzend, voller Schmerzen.
Über dir laut Gänse, Raben,
flogen fort und tausend Volt in meinem Herzen.
Deine Chancen blieben, Flämmchen, Hoffnungsblüten
bis zum Tierarzt war's zu schaffen, zu beruhigen und behüten.
„Sam, du konntest schnurren,
weich und warm. Magisch, fast wie Tauben gurren
und auch noch so andre Klänge,
manchmal fast wie Popgesänge.
Komm, bleib bei mir, Sam,
es ist Nacht und wann
kannst du wieder aufrecht stehen
und mir auf die Nerven gehen?
Maunze Katz, ich komm dazu,
schütz dich bis zur Morgenruh.
Sieben Leben lebend
Schätzen gleich, gesegnet, wie in Träumen schwebend,
pflück sie sicher wie aus Waben
honigsüße Wundergaben.“
C. Mara Krovecs / Zaubersee / Regenlibelle / September 2017
Sam, auszusprechen mit dem Vokal "a", von Samwise Gamdgee aus dem "Herrn der Ringe."