Die Würmer

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Augen haben wir, zum Verschließen,
Ohren, um nicht hinzuhören,
einen Mund, nicht zu genießen,
Haut, um nicht berührt zu werden.

Nur die Nase, die kann riechen,
wie die Erdenwürmer kriechen.

Haben wir nur recht genossen,
aus der Vielfalt reicher Blüte -
unser Ende ist beschlossen.
nichts, dass dieses noch verhüte.

Aus den dunklen Gräbern steigen,
die uns unsern Weg beschreiben.

Sorglos Unbedarfte spielen,
als ob alles in Ordnung wär,
stets nach dem eignen Vorteil schielen,
den "andern" sieht man gar nicht mehr.

So schaufeln wir nun Tag für Tag
an unserm eignen Modergrab.

Der Tellerrand ist viel zu hoch,
ein Drüberschauen brandgefährlich!
Da bleiben wir im eignen Loch,
sind zu uns selbst nicht mal mehr ehrlich.

Und nur die Würmer, die wir riechen,
beginnen mit dem Vorwärtskriechen.

noé/2016

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Kommentare

07. Nov 2016

Kein Wurm war drin in dem Gedicht!
(Auch im Dunkel ist noch Licht ...)

LG Axel

07. Nov 2016

wer vorwärts kriecht, der ist ein Wurm -
doch übersteht er jeden Sturm!