Es klingt ein Lied in die Welt hinaus

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Es klingt ein Lied in die Welt hinaus ...

Im Morgentau
sprießt das Zittergras,
die Nebelfrau
hat den Mottenfraß
im Kleid.

Die Bö im Wind
turnt als Leichtgewicht,
die Glieder sind
von der Wintergicht
befreit.

Ein Wolkenschwan
hat im Paarungstanz
den Blumenkahn
mit dem Hochzeitskranz
bestellt.

Im Frühlingsrausch
tupft der Weidenbusch
im Kätzchenflausch
sich mit weißer Tusch'
ins Feld.

Das Liederbuch
glänzt in frischer Kluft,
ins Notentuch
hat es Fliederduft
gesprüht.

Der Frühling zieht
in sein Sängerhaus,
es klingt ein Lied
in die Welt hinaus
und blüht.

Veröffentlicht / Quelle: 
Hannelore Furch: Der lyrische Wandersmann. Kalendergedichte. A-Glödnitz 2015. S. 12; Rheinisch Bergischer Kalender 2016. Bergisch-Gladbach 2015. S. 256.

Interne Verweise

Kommentare

15. Apr 2016

Wunderschönes Gedicht.
das Versmaß gefällt mir.

LG, Susanna

16. Apr 2016

Lyrisch schön - die bunte Leichtigkeit des Frühlings belebt das Herz!
Die Wortwahl hat mich angezogen und neugierig gemacht.