Spät ist es

Bild für die Seite von Marie Mehrfeld
von Marie Mehrfeld

Die stete Sicht auf Glück, das einstmals war, vergesst sie bloß, denn man kehrt nie zurück in jenen warmen Schoß, nun ist der Mond der Koffer, die niemandem gehören und der Verspätungen, die nicht mehr stören, der fremden Orte, nie gewagten Worte, seid nicht so träg, Gedanken, biegt Euch weit, und auch ihr Bücher, schreit

eure Wut ins blaue Nichts, sitzt zu Gericht mit dieser Welt, vermehrt Euch, Kröten, unkt, dass es laut gellt, bei Tag und Nacht, ihr habt die Macht, wir brauchen Wandel, rüttelt die Menschen aus dem Schlaf, bringt sie zum Handeln und weckt sie auf, dass Frieden werde, rettet die Erde, und Du, rück nah zu mir, dass ich Dich mag, das sag ich Dir,

wir brauchen Liebe jetzt und Zärtlichkeit, halten uns warm, nehmen uns schützend in den Arm, Nacht ist es und mein Herz klopft laut, ich öffne meine Augen, wache auf, ich atme kaum, denn es war mehr als nur ein böser Traum, und es ist wichtig, dass ich’s sag, es ist die Wahrheit, auch am Tag, selbst in der Sterne Zeichen kannst Du es lesen,

ja, dunkle Tage sind, und Du, Du bist allein mit jenem Kind, das Du gewesen, spät ist es, ich verlass mein Haus, flieg aus mir selbst heraus, lass mich herab am Seil, gewebt aus trocknen Tränen, ganz tief hinab ins Tal des Sehnens, und, der Vergeblichkeit zum Trotz, nach hellem Licht, sich tief Versenken, und auch dem Hoffen, ER wird es lenken.

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: