Sich näherkommen …

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Ihre Blicke – schleierhaft,
mit Argusaugen sehen sie
leichtfüßige, quirlige Massen,
die selbstbewust vorüberziehen.

Auffallend das dunkle Gewand,
das ihren Körper mehr als verdeckt –
versteckt, der nicht gesehen werden darf,
nicht nur in dieser westlichen Stadt,
findet sich hier, für sie, kaum Platz,
der, ohne Vorurteile, Vertrauen schafft.

Es ist ihr Anderssein, das sie isoliert,
ihr Wille, unfrei und verhüllt zu leben,
dies aber hat man(n) sie als Kind gelehrt,
und bleibt dem Glauben treu ergeben.

Skepsis – Angst, machen sich breit,
vor der Frau aus dem Morgenland,
sie ist Mensch, wie du und ich,
doch scheitern wir alle an der Toleranz –
am Verständnis für beide Seiten,
sich nur ein Stück interessiert zu zeigen.

Multikulti – Segen und Fluch,
lässt uns an die Grenzen kommen,
es endet heute ja schon beim Versuch,
sich ohne Misstrauen näherzukommen.

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Kommentare

19. Feb 2019

Das Gesicht ist Part der Kommunikation -
Dies scheint sehr lang schon Tradition ...

LG Axel

21. Feb 2019

Eine gute Kommunikation ist das A und O –
Alles andere, reine Show …

Liebe Grüße
Soléa

19. Feb 2019

Du beschreibst es mit anschaulichen Worten, liebe Soléa, danke für die Anregung, ja, schon der Versuch, sich näher zu kommen, scheitert vielfach an beidseitigem Misstrauen, wüste Beschimpfungen aus der rechten deutschen Ecke, die hart verurteilt werden müssen, aber auf der anderen Seite sind viele der Eingewanderten so gefangen in den archaischen Regeln ihrer Traditionen, dass sie ihrerseits unsere freiere Art des Umgangs miteinander fürchten und verachten, da liegt noch ein langer schwerer Weg vor uns, der hoffentlich dazu führt, dass wir uns zukünftig offen und respektvoll begegnen können …

liebe Grüße - Marie

21. Feb 2019

Es wird nicht leichter, das Zusammensein liebe Marie. Hetze und Diskrepanz werden immer größer und auch Angst und Unsicherheit, die zum Teil noch geschürt werden. Man hört und liest mehr schlechtes, was die Situation nochmals anheizt. Ich denke oft an den Satz, „bleib in deinem Land und ernähre dich redlich“ aber die Welt ist sooo einseitig geworden und gliedert sich auf in, friss oder stirb, oder „Pech und Glück gehabt“ um es mal in Kurzfassung zu nennen …

Herzliche Grüße nach Frankfurt
Soléa

19. Feb 2019

Ein wichtiges Thema, liebe Soléa, das Du sehr anschaulich darstellst und zum Denken anregt.

Liebe Grüße,
Ella

21. Feb 2019

Das stimmt liebe Ella, Gedanken mache ich mir oft über einiges auf der Welt. Manche Dinge müssten erst gar nicht sein, wenn man früher reagiert hätte und heute läuft alles aus dem Ruder, überall in jedem Ecken auf der Welt, tut sich was und nicht nur Gutes …

Sei lieb gegrüßt
Soléa

20. Feb 2019

Manches Misstrauen hat seinen Grund...
doch verschweigt es jeder Mund...

LG Alf

21. Feb 2019

Absolut! Auch sollte man Augen und Ohren offen halten
denn es gibt so viele zwielichtige Gestalten …

Liebe Grüße
Soléa

20. Feb 2019

Ein wichtiges Thema zeigst Du aspektreich differenziert und in
gekonnter Sprachführung auf. Augen- Blicke stiften Kontakte, aber auch die Mimik gehört dazu. LG Ingeborg

21. Feb 2019

Ja, liebe Ingeborg, man muss sich ein Bild vom anderen machen können und dürfen, was mit (Voll)Verschleierung schwer zu erreichen ist. Und das sollten die Leute, in einem für sie fremden Land, sich auch mal vor Augen führen denn Einseitigkeit bringt keinem was.

Sei herzlich gegrüßt aus Frankreich
Soléa

20. Feb 2019

Hallo, liebe Soléa, hab erst gestern erst eine Frau getroffen, total schwarz verschleiert, von Kopf bis Fuß, ein winziger offener Spalt für die Augen; aber auch die konnte man kaum sehen. Wer 's mag ... Mir ist das total egal. Hauptsache, freundlich und keine Granate unterm wallenden Gewand. Hauptsache, Kinder bekommen keine Angstzustände. Aber das kann man ihnen ja erklären. Ich habe mich nur ganz kurz erschrocken, weil dieses Erscheinungsbild doch eher selten ist. Danke für Dein gutes Gedicht.

Liebe Grüße,
Annelie

21. Feb 2019

Das stimmt, Annelie, ich bin nicht böse darüber, wenn ich keiner verschleierten Personen begegne. Das SO anders sein akzeptiere ich zwar, muss ich ja, aber es signalisiert mir doch auch auf Distanz zu bleiben. Es ist ein Mensch für mich, der nicht gesehen werden will, darf, muss? Sich offen zu zeigen, liegt mir mehr, wie wohl den allermeisten von uns …

Ich danke dir für deine Meinung und sei lieb gegrüßt
Soléa

21. Feb 2019

Du hast vollkommen Recht, wie du schreibst... „[...] doch scheitern wir alle an der Toleranz.“
Toleranz wird immer noch großgeschrieben. Nur viele ignorieren ganz bewusst. Menschlich gesehen verständlich, die Angst ist oft stärker und viele hegen nun mal Vorurteile gegenüber diesen Menschen - klar ist es falsch. Aber so ist der Mensch - leider!

Trz. ein sehr starker und aufbereitender Text - danke dafür! Mensch ist Mensch - ganz egal woher er kommt.

LG
Katharina

24. Feb 2019

„Mensch ist Mensch – ganz egal woher er kommt“ wie wahr, liebe Katharina,
mit diesem Satz ist alles gesagt, ich danke dir dafür!

Herzliche Grüße
Soléa