Geschichte

Bild von Jürgen Wagner
Bibliothek

Man meint, Geschichte sei vergangen
Sie kann uns aber auch empfangen,
wenn nichts geheilt, bewältigt ist:
dann kommt er wieder, dieser Mist

Das deutsche Land, wie ist's geworden?
Germanen, Kelten, wilde Horden,
die sich gerne und viel bekriegten,
konnten Römer mal besiegen

Sie übernahmen dann von Rom
nicht nur Kultur, auch Religion,
Reich und kaiserliche Bindung;
Klöster sorgten für die Bildung

Im Mittelalter wuchsen Städte
Man fragte, welchen Stand man hätte.
Der Handel blühte, Wissenschaft,
Der Papst, der Kaiser hatten Macht

Die alte Ordnung wurd' erschüttert,
und viele Leute hat's verbittert,
die Wittenberg'sche Reformation
Der Luther löste sich von Rom!

Es folgten Kriege mit viel Toten
Vernunft hat man dann aufgeboten
für den weltlich starken Staat
Frankreich schritt ganz groß zur Tat

Doch Kriegslust nahm einfach kein Ende.
Erst '45 kam die Wende,
mit Reue und mit großer Wandlung
übte man die Friedenshandlung

nun hin zu Würde, Demokratie,
zu Freiheit und Autonomie
Unglaubliches würd' uns gelingen,
so wir's in e i n e m Sinn vollbringen

2017 - Die deutsche Geschichte ist keine Geschichte eines Volkes, sondern die Geschichte vieler keltischer und germanischen Stämme, die dank der römischen Heere und Kirche zu einer Einheit fanden. Allen war Gewalt und Krieg selbstverständlich und Gelegenheit zu männlicher Ehre und Auszeichnung. Aber anders als die Römer bündelten 'wir' unsere Kräfte nicht, sondern pflegten vor allem untereinander zu kämpfen - insbesondere die Germanen. Nur Arminius schaffte es einmal 9 v. Chr. einige Stämme zu einen und den Römern eine vernichtenende Niederlage zuzufügen. Der Fortgang der Geschichte schuf immerhin ein tausendjähriges Kaiserreich in der Nachfolge der römischen Cäsaren, aber auch die Diktatur eines scheinbar 'wiedererstandenen' Führers. Viele große Reiche und Staaten kannten und kennen dieses Problem, dass nur eine Diktatur und eine exzentrische Persönlichkeit in der Lage zu sein scheint, die unendlichen Zwiste und Grabenkämpfe der Einzelinteressen zu einen.