Wäre doch mein Blatt Papier
nicht ernüchternd weiß –
glatt wie Wassereis,
Worte, Zeichen, könnt ich hinterlassen –
Gedanken festhalten, bevor sie verblassen …
Doch die Farbe blendet mich,
vielleicht liegt es am Lampenlicht.
Der Stift gleitet, ohne zu schreiben –
nicht mal ’ne klitzekleine Zeile,
über das Blatt, unkontrolliert,
mit bunter Optik wär das nicht passiert.
Pastelltöne, sie inspirieren mich –
ein sanftes Grün oder Rosa.
Auch Brauntöne, zart, fänden Gefallen,
Ideen wären leichter festzuhalten.
Aber nein, mein Bogen ist weiß,
wie der Schnee von gestern.
Selbst wenn es mir das Herz zerreißt,
mancher mag darüber lästern,
ich krieg die Gedanken einfach nicht zusammen –
bin verkrampft, kann nicht entspannen.
Fantasie, sie ist gefragt
und ein fester Wille –
morgen probiere ich's wieder mal,
mit einer leicht getönten Brille.
Kommentare
Nur nicht verzagen ... und immer wieder aufs Neue etwas Neues, Besseres wagen.
Liebe Grüße und Dir einen schönen Sonntag,
Annelie
Du sagst es! Ja, mein Sonntag war Klasse, bei dem Wetter, das gestern war, auch kein Kunststück. Hoffe, dein Wochenstart war genauso schön?
Liebe Grüße
Soléa
Danke, liebe Soléa. Es hielt sich in Grenzen. Das Wetter ist aprilmäßig - und ich habe momentan sehr viel zu tun.
Ganz liebe Grüße zu Dir,
Annelie
Dennoch ward es zum Gedicht!
(Krause schätzt blaue Doppel-Sicht ...)
LG Axel
Stimmt! Blau – Blau hat was:
schöner Himmel und Bier vom Fass …
Liebe Grüße
Soléa
Liebe Solea, es ist verblüffend wie sehr sich Farben auf das Gemüt und damit aufs Denken, Handeln, Tun auswirken.. wie sagte Loriot ? "Frauen bringen sich auf lila Sitzgarnituren um" ( oder so ähnlich)
Keine Angst vorm weißen Papier, es ist dein Kosmos den du allein gestaltest. Gestalten darfst. Nicht musst. (Das nimmt den Schaffesdruck)
Schönes Gedicht, schönes Thema
liebe Grüße von Anouk
Ich danke dir für deine Mut machenden Worte, liebe Anouk, ich werde daran denken. Über „Loriot und lila Sitzgarnituren“ musste ich lachen, das hat was.
Sei lieb gegrüßt
Soléa
Lass den Stift ruhen, geh im Grünen spazieren,
die Wirkung der Farbe des Hoffens probieren ...
(mir helfen Pausen immer)
sei lieb gegrüßt, Soléa
Marie
Du hattest recht, liebe Marie, ich tat es, war gestern fast 2Stunden an der frischen Luft wandern. Danach war ich müde, aber dann … kamen wieder Ideen. :-)
Herzliche Grüße in deinen Abend
Soléa
Doch, das kann ich gut nachvollziehen, die Angst von dem weißen Blatt, vor dem ersten Wort, vor dem ersten Fehler. Bei mir ist es die Angst, diese makellose Schönheit irgendwie zu entweihen. Du hast ein tolles Gedicht daraus gemacht, die Idee mit der getönten Brille finde ich besondes schön.
Liebe Grüße, Susanna
Liebe Susanna, entweihen, ein Blatt, nie! Es ist geduldig und vieles gewohnt und wäre bestimmt stolz auf seine Aufgabe, die ihm erlaubt, in die Köpfe vieler zu schauen. Gut, vielleicht möchte es gerade deshalb lieber ein Blatt vom Baum sein …
Viele liebe Grüße zu dir
Soléa