Novemberblues:
die Stadt versinkt im dichten Nebel,
am Boden kniet die Luft und sehnt sich
nach ein bisschen Sonne.
Das Herbstlaub modert in der Regentonne,
indes diverse Schwaden um die Türme wabern.
Selbst wenn der Smog sich lichtet,
bleibt es grau in grau;
man wünscht sich weiter südlich:
Rom, Neapel, Wien,
oder viel weiter fort,
nach dort,
wohin die Vögel ziehn.
Man packt beschwingt den Koffer
und knüpft zarte Bande
mit diesem oder jenem Kurhotel.
Dann isst man Marzipan und kocht
sich eine Tasse Ingwertee -
und bleibt am Ende doch im eignen Lande.
Kommentare
Wie Du schon sagst --- Marzipan und Ingwertee sind auch nicht zu verachten.
Ein sehr schöner Text.
Herzliche Grüße, Susanna
Danke, Susanna,
ich freue mich, dass auch noch andere liebe Menschen "sündigen" (Marzipan).
Liebe Grüße, Annelie
MAR-ZI-PAAAN -
warum kann ich nicht in Lübeck wohnen ... Werksverkauf und so ...
Wie du weißt, sehe ich den November an sich ganz anders - aber dieser melancholische Text gefällt mir, und das nicht nur wegen des Marzipans!
Danke, Noè!
LG Annelie
Liebe Annelie,,
Ein sehr schönes Gedicht von Dir wie ich finde,
Vielleicht fahre ich morgen nach Lübeck und hole mir Marzipan, ist ja gleich um die Ecke.
Irgendwo hab ich auch noch einen Novemberblues rumstehen, mal sehen ob ich ihn finde ;-)
LG Micha
Lieber Michael,
danke für deinen Kommentar. Fast wäre ich nach Magdeburg gezogen. Dort ist es zwar auch sehr, sehr schön, mitnichten gibt es dort jedoch solch Marzipan wie hier in Lübeck. Ich kann das beurteilen; denn mein Papa war Konditor und Bäcker und hat früher selber Marzipan hergestellt und ganz tolle Torten gezaubert. Trotzdem sollte man nicht zuviel davon essen: zum einen wird man sonst dick und rund, zum andren wäre ein Zuviel höchst ungesund.
Liebe Grüße
Annelie