Das eig’ne Wissen

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Die letzte Nacht im alten Jahr ist still!
Ich steh an ihrem kühlen Rand –
und Wehmut schleicht sich ins Gefühl,
denn das entzieht sich dem Verstand:

daß alles Gestern nichts als Jenseits ist,
so unerreichbar wie `ne andre Dimension.
Kein Augenblick, den du niemals vergisst,
ist mehr zugänglich. Auf und davon

sind Stunden, Tage, Jahre, alles Sein!
Du kannst nichtmal dich selbst erreichen.
Was war ist wie ein falscher Schein,
befindet sich in völlig anderen Bereichen.

Das Stück Universum das dir bleibt
ist immer nur was du gerade weißt
und was man mit dir weiter treibt,
das zeigt dir dann schon was es heißt,

zu betrachten was dir JETZT geschenkt
und sofort wieder zu vermissen.
Bemühe dich, denn nur wer ehrlich denkt
Erwirbt für sich ein eig’nes Wissen.

©Alf Glocker

Veröffentlicht / Quelle: 
Auf anderen Webseiten
Gedichtform: