Das kalte Herz

Ort der Erfüllung seliger Visionen,
liegst du vor mir? Seh‘ ich dich?
Felder, die den Anbau lohnen?
Schicksalsgöttin zeig dich: sprich!

Wie viel Schritte muss ich gehen,
um die Einsicht zu gewinnen?
Was muss ich mir eingestehen,
um nicht plötzlich ganz zu spinnen?

Ist mein Treiben für die Katz‘?
Immer Unfug, nichts gewesen?
Übte ich in Klecks und Satz
stets nur wirres Federlesen?

Ich beginn‘ mich jetzt zu schämen!
Mich erkenne ich nicht mehr!
Der Versuch mich ernst zu nehmen
macht mein Herz so kalt und schwer!

Vor mir lösen anerkannte Werte,
sich hohl in Spiegelungen auf
und wovon ich lange zehrte
ist nur Spieß- und Rutenlauf!

©Alf Glocker