Es fällte uns der Menschen Hand,
der kalte, grobe Unverstand,
der leider egozentrisch denkt,
auf andere die Sicht beschränkt …
In wieviel sonnenreichen Stunden
ward durch uns CO2 gebunden
und Sauerstoff zurückgegeben?!
O Mensch, nur dadurch konnt'st Du leben!
Was tatest Du uns an, uns Sieben!
Wir wären gerne hier geblieben,
denn kerngesund war unser Holz …
Bist Du auf Deine Tat gar stolz?
Gewiss, sogar solch' große Sünden
kann man beschönigen, begründen,
dass wir Gefahr für „Leib und Leben“
gewesen sei'n ... doch stimmt das? … eben!
Dort, wo wir standen, klafft jetzt Lücke.
Es bietet sich ein traurig' Bild …
… Des Menschen Handeln ist voll Tücke,
so er die Gier nach Garst'gem stillt!
DIC, HOSPES, MUNDO NOS TE HIC VIDISSE IACENTES,
DUM OBSCURIS BAVARIAE LEGIBUS OBSEQUIMUR!
Dieses Gedicht, meinen bedrückten Gedanken am 27.02.2021 entsprungen, wird – quasi als eine Gedenktafel – am Zaune einer Schonung in unserer Ortschaft von mir angebracht werden. Natürlich zeichne ich mit meinem Namen dafür verantwortlich, denn mir ist und bleibt es unverständlich, dass ein Gerichtsbeschluss die Fällung genannter gesunder Bäume veranlasst und damit der klagenden Partei, welche „um Leib und Leben“ fürchtete, Recht gegeben haben konnte. Seit Menschengedenken besteht dieser Wald und wer nur einen Weg breit davon entfernt sich seine Heimat sucht, der müsste doch – eine ausreichende Sehstärke vorausgesetzt - wissen, worauf er sich einlässt. Die Kläger wurden ja schließlich nicht dazu gezwungen, sich in der Nähe der „bösen, gefährlichen und hinterhältigen“ Bäume anzusiedeln.
Obwohl ich von der Auseinandersetzung zum Glück nicht betroffen bin, frage ich mich ernsthaftest, ob Justitia nur die Augen verbunden hat oder ob die holde Dame tatsächlich blind ist.
Kommentare
Dass Bäume Lebe-Wesen sind,
Das wusste früher jedes Kind ...
LG Axel
Mehr Ehrfurcht wäre angebracht,
sonst heißt 's für uns bald: "Gute Nacht!"
Liebe Grüße vom Alfred
Ich glaube, so denken viele Bäumehasser:
"Ein Baum, der uns im Wege steht,
- partout nicht aus dem Wege geht -
sagt bald ade zu seiner Welt:
Wir schlagen ihn, bis dass er fällt!"
Setze meine Worte an die Gedenktafel, wenn Du willst.
Ich leide mit Dir, Alfred
Willi
Die Tafel, sie spricht an nicht jeden ...
... doch zier'n sie Verse gar aus Schweden!
Ein großes DANKE für Deine Bemühungen und herzliche Grüße aus dem Bayerischen Walde (welcher zum Glück noch ein paar Bäume mehr vorweisen kann) schickt Dir der Alfred!
Dieses von Dir umgewandelte lateinische Zitat von Marcus Tullius Cicero lässt sich leider nicht nur auf Bayern anwenden, lieber Alfred - der Wald stirbt weltweit, wir werden mit ihm sterben, ich traure mit Dir ...
LG Marie
Du hast den Cicero erkannt,
den ich in meinen Text gebannt.
Vielleicht wär' er darob gar froh,
der gute, alte Cicero?
Doch and'rerseits könnt' er auch sagen:
"Wie konnte Alfred das nur wagen?"
Eine gute Nacht wünscht Dir der Alfred!