Die Zeichen

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Da steht er, in vollem Unschuldslicht,
von allen Seiten angestrahlt,
und niemand wird dafür bezahlt,
dass er ihn nicht beachtet.

Ob man ihn wahrnimmt oder nicht,
das ist ihm auch egal,
ihn trifft der Unschuldsstrahl,
verdüstert sein Gesicht,
damit er weiter wirkungsvoll,
in sich gekehrt,
diese profane Welt
von seiner Warte aus verachtet.

Das Wasser kann ihm keiner reichen,
der Präsentierteller
hat - hochgeschraubt -,
vor langem schon
der Erde Sphären weit verlassen,
als dass ihm irgendwer
aus dem Amöbenmeer
auch nur die Füße netzt.

Denn der Kontakt,
der hat ihn längst verloren
in diesem Hier und Jetzt,
in das er unschuldig geboren.

Was ihn erreicht,
mahnend in aller Deutlichkeit,
aus einer and'ren Zeit,
und ihm doch so vertraut,
das sind - von and'ren unentdeckt -
in seinem Haupt versteckt,
dass keiner sie ihm glaubt,
die unheilschwang'ren Zeichen.

© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin

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Kommentare

23. Jun 2015

Wow, sehr gelungene Zeilen,liebe Noé,
L.G. Angélique

23. Jun 2015

Ein gutes Zeichen doch mir scheint
Jenes Gedicht! Denn es vereint –
Der Worte Kraft mit starkem Stil –
Und dies bezeichnet wirklich viel!

LG Axel

24. Jun 2015

Hallo Noé!
Auch wenn (oder gerade, weil?) der Beschriebene richtig unsympathisch rüberkommt ;), gefällt mir das Gedicht sehr!
Viele Grüße,
Cori

25. Jun 2015

Mit off'nen Augen ist's geschaut
und ohne Häme -
ich habe nur berichtet.
Wenn and`res man zu sehen glaubt:
Kein Grund, dass wer sich schäme,
ich habe nicht gerichtet.