Entspann´ Dich, Robin! - 21/21

Bild von Magnus Gosdek
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Robins Tod

Mit Guy Tod war nicht vorbei,
diese stete Kämpferei,
Rob war immer noch brutal,
dass er Robins Ruhe stahl.

Nur wurde Robin langsam alt,
wurde grau in der Gestalt,
spürte erste Alterstücken,
Müdigkeit und Rückenzwicken.

Robin störte es nicht sehr,
mocht´ nur keine Läufe mehr
und im Herbst ging er zur Kur,
in solchen Sachen war er stur.

Die einzige, der er vertraute,
dass sie die Sache nicht versaute,
war die Base Ursula,
die irgendwo Äbtissin war.

Nun war das Wissen weit verbreitet,
was den fiesen Rob verleitet´,
mit der Uschi ´mal zu plaudern,
ob ihre Nerven weiter zaudern.

Uschi war ganz Gottesfrau,
obendrein auch ziemlich schlau,
bei monetären Transaktionen,
aber nur, wenn sie sich lohnen.

Mister D., der darum wusste,
ihr ein Grundstück schenken musste
und zwei Leuchter für´n Altar,
damit die Uschi besser sah.

Es wurde Herbst, es wurde kalt
und Little John bemerkte bald,
Robin träumte im grünen Nass,
von Wickelpresse und Aderlass.

„Ich werde Ursula besuchen,
entspanne mit bei Wein und Kuchen,
die Winterszeit ist schon so nah,
in vier Tagen bin ich da.“

„Robin, so wie ich das seh,
ist sie dumm, diese Idee,
ich hörte, Robert öfter war,
bei der alten Ursula.“

„Wahrscheinlich braucht er zur Entschlackung,
ab und zu ´ne Fangopackung.
Auch der alte Widersacher,
ist nicht mehr der jüngste Kracher.

Wer so viel Gespenster sieht,
lebt zu lang im Waldgebiet.
Bedenke, sie ist die Verwandte,
die ich schon als Kleinkind kannte.

Ich trab nun los, sei ohne Sorge,
dass ich mir ´ne Harfe borge.
Sie hat es immer gut gemacht,
bin schneller da, als du gedacht.“

Doch Little John, noch zweifelhaft,
sich auch sogleich mit aufgerafft,
geht mit dem Freund zu der Abtei,
weil es sicherer doch sei.

„Sollte dir etwas passieren,
kannst du das Jagdhorn malträtieren,
kaum an die Lippen angesetzt,
komme ich schon angewetzt.“

„Sein unbesorgt, mein Kampfesbruder,
Uschi ist nicht solch ein Luder,
sie wird ein wenig Adern pressen,
vielleicht auch noch den Blutdruck messen.“

So reichten beide sich die Hand,
wie öfters schon am Waldesrand,
Robin schritt zum Klostertor,
John Little setzte sich davor.

Uschi Robin nett empfing,
der an ihren Lippen hing,
sie führte ihn ins Turmgemach,
das durch seinen Stil bestach.

„Hier hast du erst einmal zu trinken,
sollst danach in Träume sinken,
ich beginne dann danach zu zapfen,
vermeide es, herum zu stapfen.“

Robin, manchmal sehr naiv,
sah in diesen Becher tief,
und pennte danach sofort ein,
so musste es im Urlaub sein.

Ursula schnitt in den Arm,
das Blut quoll vor, es war noch warm,
sie ließ es quellen, stundenlang,
und Robin probt´ den Chorgesang.

Da wird er wach, noch ganz benommen,
sich auf das Jagdhorn doch besonnen,
nimmt es mit letzter Kraft empor
und stößt ein Klagelaut hervor.

So schwach er war, John hörte ihn,
durchbrach das Tor recht ungestüm,
hinauf zum Turm, zu seinem Freund,
der seinen Platz schon langsam räumt´.

Hood sprach als Hauch: „Es war gelogen,
gib mir bitte meinen Bogen,
spanne einen Pfeil darauf,
richte mich zum Fenster auf.

Wird´ den Pfeil gen Himmel jagen,
dann geht es mir wohl an den Kragen.
Schwöre mir, dort wo er fällt,
sei meine Grabesstatt bestellt.“

„Wenn es nun dein Wille ist,
persönlich halt ich es für Mist!
Schieße ihn ins Himmelszelt,
bin gespannt, wohin er fällt!“

Und schon flog ein steiler Strahl,
hinauf zu Robins Wolkenwahl,
fiel herunter, sehr abrupt,
zum Platz, den Robin ausgeguckt.

Ein letztes Seufzen, dann war Ruh,
Johnny schaute traurig zu,
als der Pfeil den Boden traf,
es Robin in die Kissen warf.

Er wurd´ bestattet wie gebeten,
Johnny kam zum Unkraut jäten,
jedes Jahr, am selben Tag,
zum Platze, wo sein Kumpel lag.

Die Schar, sie löste sich bald auf,
nahm das schwere Los in Kauf,
Doncaster hatt´s nicht überstanden,
seine Mörder still verschwanden.

Eines Tages im Exil,
er einem Dolch zum Opfer fiel,
den ein Gaukler abgesandt
und das Opfer sicher fand.

Robin Hood hatt´s nicht gestört,
er legte darauf keinen Wert,
nach seiner Ankunft sucht´ er bald,
im Himmel nach dem besten Wald.

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Kommentare

23. Jun 2015

Der Leser, er denkt gern zurück -
an 3 Wochen Lese - Glück!
Robin hat nun neuen Job:
Als Amor - kriegt er sicher Lob...

LG Axel

23. Jun 2015

Danke schön Euch beiden und danke, dass Ihr so treu die Geschichte verfolgt habt. Lieben Gruß Magnus

24. Jun 2015

vom Anfang bis zum Schluß aus einem guten Guß!

LG Alf

25. Jun 2015

Vielen Dank, Alf. Es freut mich, dass es Dir gefallen hat. LG Magnus